Fortuna Düsseldorf Fortuna trennt sich von Sportdirektor Azzouzi
Der Zweitligist und Sportdirektor gehen getrennte Wege. Schäfer und Funkel planen den Kader vorerst alleine.
Düsseldorf. Eigentlich pfiffen die Spatzen das Ende der Zusammenarbeit bereits von den Dächern. Doch in den vergangenen Tagen war es ruhig geworden um die Personalie des Sportdirektors bei Fortuna Düsseldorf. Und so mancher hatte schon gedacht, dass Rachid Azzouzi möglicherweise doch weitermachen darf. Jetzt aber, zehn Tage nach dem Saisonende, haben sich der Fußball-Zweitligist und der 45-Jährige getrennt — einvernehmlich, wie es in einer am Mittwoch am frühen Abend veröffentlichten Meldung des Clubs heißt.
„Wir sind Rachid Azzouzi dankbar für sein Engagement und seine Arbeit für die Fortuna. Er hat sich immer sehr für den Verein eingesetzt und absolut korrekt verhalten. Wir haben uns zusammen mit dem Aufsichtsrat für eine neue Ausrichtung entschieden, so dass wir uns gemeinsam mit Rachid Azzouzi auf eine vorzeitige Trennung geeinigt haben. Dies ist unmittelbar nach der Saison folgerichtig und konsequent. Dadurch haben beide Seiten nun Klarheit“, wird Robert Schäfer, Vorstandsvorsitzender der Fortuna in der Mitteilung zitiert.
Bereits bei seiner Vorstellung Ende März hatte Schäfer erklärt, dass „alles aufgearbeitet“ werden würde. Ein klares Bekenntnis zum Sportdirektor war dies seinerzeit nicht. Jetzt muss die Fortuna, die aufgrund einer Etatkürzung noch einige Spieler wird abgeben müssen, auf dieser Position erneut einen neuen Kandidaten suchen — und hat aktuell noch keinen einzigen neuen Spieler verpflichtet. Bereits seit mehreren Wochen wird Sven Mislintat, Chefscout von Champions-League-Teilnehmer Borussia Dortmund gehandelt. Doch BVB-Sportdirektor Michael Zorc wird Mislintat dem Vernehmen nach nicht ziehen lassen. So lange der Nachfolger Azzouzis nicht feststeht und seine Arbeit bei den Rot-Weißen aufgenommen hat, dürfte die Verantwortung in Sachen Kaderplanung in erster Linie bei Schäfer und Trainer Friedhelm Funkel liegen.
„Ich möchte mich bei den Fans der Fortuna und der Stadt Düsseldorf bedanken, die uns in der gesamten Saison immer unterstützt und fair behandelt haben. Außerdem möchte ich mich bei allen Mitarbeitern, dem Trainerteam und der Mannschaft für die gute Zusammenarbeit bedanken. Ich wünsche der Fortuna alles Gute“, ließ sich Azzouzi zitieren.
Der zuvor auf St. Pauli und in Fürth tätige Sportdirektor war in seiner knapp einjährigen Amtszeit zweifelsohne nicht fehlerfrei. Das war Helmut Schulte zuvor auch nicht. Azzouzi litt auch unter dessen Altlasten. Doch die Verpflichtungen von Alexander Madlung und Kerem Demirbay gingen auf das Konto des Deutsch-Marokkaners. Beide Spieler hatten letztlich maßgeblichen Anteil am Klassenverbleib. Die Verpflichtung von Trainer Marco Kurz im Winter war jedoch ein Fehler, den der Verein beinahe zu spät korrigierte. Zudem waren rein sportlich gute Transfers wie der von Madlung an sehr hohe Gehälter geknüpft.
Wer auch immer Azzouzi beerben wird: Viel Zeit wird derjenige nicht haben, um eine gute Mannschaft aufzubauen. Und viel Geld ganz sicher auch nicht. Aber nach einer Saison wie dieser, gibt es weder den perfekten Zeitpunkt für eine Trennung, noch ist es eine dankbare Aufgabe, für Verbesserungen bei einem Club zu sorgen, der viel Gutes der vergangenen Jahre längst selbst wieder eingerissen hat.
Über Twitter teilte der Verein die Entlassung von Azzouzi mit: