Fortuna Düsseldorf Fortuna und das lange Warten auf einen Heimsieg
Seit Oktober ist das Team von Trainer Funkel in der Arena sieglos. Am Freitag gegen 1860 München soll es endlich mal wieder klappen.
Düsseldorf. Die gute Nachricht kam in der Pressekonferenz gleich vorneweg: Alle Profis bei Fußball-Zweitligist Fortuna Düsseldorf sind einsatzfähig, Friedhelm Funkel kann aus dem Vollen schöpfen. Das bedeutet unweigerlich, dass es einmal mehr Härtefälle geben wird und der Trainer des Tabellenachten einige Spieler aus dem Aufgebot für das Heimspiel gegen den TSV 1860 München (Freitag, 18.30 Uhr, Arena) streichen muss. Doch die erste Elf sowie die erste Reihe der Ergänzungsspieler hatten sich bei der Fortuna in den vergangenen Wochen ohnehin bereits herauskristallisiert. Große Überraschungen in der Aufstellung dürfen die Zuschauer daher am Freitag nicht erwarten.
Erwartet wird von Funkels Mannschaft indes, dass sie endlich mal wieder ein Heimspiel mit drei Punkten beendet. Das war in den zurückliegenden sieben Begegnungen nicht der Fall. Zuletzt durften die Anhänger am 21. Oktober einen Erfolg im eigenen Stadion bejubeln, damals gab es ein 4:0 gegen Arminia Bielefeld. „Spielbestimmend, aggressiv und laufstark“, möchte Funkel seine Mannschaft also gegen die „Löwen“ sehen, damit die Fortuna nach Rouwen Hennings torloser und der zwischenzeitlichen Sieglos-Serie von neun Partien nun auch dieser Serie ein Ende setzt.
Mit drei Siegen, fünf Unentschieden und vier Niederlagen sind die Rot-Weißen in der Heimtabelle lediglich 16. Ein Umstand, dem aufgrund der Auswärtsstärke in der Gesamttabelle aber weniger Bedeutung zukommt als beim Karlsruher SC oder dem FC Erzgebirge Aue, die noch weniger Zähler im eigenen Stadion einfahren konnten. „Nicht jeder Gegner lässt uns unsere Stärken ausspielen“, sagt Funkel und vermag damit zumindest teilweise zu erklären, warum es in der Arena zuletzt alles andere als gut lief.
Die Fortuna tut sich nach wie vor schwer, wenn sie das Spiel selbst machen muss. Auf gegnerischen Plätzen kommt die Konterstärke meist besser zum Tragen. Dass die Münchner am Freitag im Hurra-Stil nach vorne rennen und Funkels Team zum Kontern einladen werden, ist aber so unwahrscheinlich wie eine ausverkaufte Arena.
Die Heimschwäche ist allerdings kein neues Phänomen. Auch 2015/16 holte die Fortuna in 17 Begegnungen in der Arena nur 21 Zähler, in der Saison zuvor waren es sogar nur 19. Insgesamt stehen lediglich 13 Siege aus den vergangenen 46 Heimspielen zu Buche. Eine Bilanz, die neben den inzwischen an eine Frechheit angrenzenden Terminierungen durch die DFL als einer der Hauptgründe für den Zuschauerrückgang zu sehen ist. Vom Ruf, eine Festung zu sein, ist die Arena seit Jahren weit entfernt. Umso bemerkenswerter ist der achte Tabellenplatz.
Unabhängig von bereits beendeten Negativserien und der aktuell beruhigenden Tabellensituation entstand in den zurückliegenden Wochen der Eindruck, dass die Stimmung in Mannschaft und Verein noch einmal besser geworden ist. Insbesondere nach dem 2:1-Sieg in Bochum. Torhüter Michael Rensing sprach zudem zuletzt von mehr Lockerheit und Selbstvertrauen. „Der Teamgeist ist immer gut, schon die ganze Saison über“, sagt Friedhelm Funkel, der in Bezug auf die Stimmung keinen großen Unterschied ausgemacht hat. „Natürlich ist die Stimmung nicht so gelöst, wenn wir mehrere Spiele ohne Sieg bleiben, dann sind alle angespannter. Aber das Miteinander ist seit Saisonbeginn sensationell.“
Vielleicht können die Fortuna-Profis jenen Schwung am Freitag mal wieder in einem Heimspiel nutzen. Ein dreifacher Punktgewinn würde wohl auch die letzten Zweifel am Klassenverbleib beiseite wischen.