Fortuna unterliegt am Millerntor mit 1:2

Hamburg. Irgendwo muss Aleks Spengler doch noch ein paar gelbe Trikots ausgegraben haben. Dabei hatte der Mannschaftsbetreuer die Zweitliga-Fußballer von Fortuna Düsseldorf noch vor zwei Wochen angehalten, ja beinahe befohlen, die "Quietscheenten"-gelben Teile an die Fans zu verschenken.

Doch offenbar sollte das Glück, das beim 2:0 in Kaiserslautern zur Seite stand, im Spiel beim FC St. Pauli erneut bemüht werden. Vor 23.254 Zuschauern brachten die gelben Trikots aber eben nicht das erhoffte Glück, Fortuna verlor 1:2.Trainer Norbert Meier wartete mit einer Änderung im Vergleich zur Vorwoche auf, schickte den defensiveren Oliver Fink statt Olivier Caillas ins linke Mittelfeld.

Dahinter spielte wie erwartet Hamza Cakir ganz links in der Abwehrreihe. Das Rezept war so klar wie erprobt: hinten dichtmachen und dann blitzschnell nach vorne spielen. Doch das wurde schon nach vier Minuten zunichte gemacht: Florian Bruns passte aus zentraler Position steil zwischen die Innenverteidiger Jens Langeneke und "Bamba" Anderson, und Max Kruse überwand Fortuna-Torwart Michael Ratajczak mit einem platzierten Flachschuss zum 1:0 für die Gastgeber.

In einem abwechslungsreichen Spiel kam der Ausgleich kaum weniger überraschend: Bei einem Laufduell geriet St. Paulis Carsten Rothenbach mit Andreas Lambertz aneinander, brachte ihn schließlich per Foulspiel zu Fall. Schiedsrichter Tobias Stieler hatte das knapp an und auf der Grenze geschehene Foul im Strafraum gesehen und entschied daher auf Strafstoß, den Jens Langeneke mit etwas Glück zum 1:1 verwandelte -- Torwart Matthias Hain rutschte der Ball drunter durch (22.).

Auch in der Folge versteckte sich der Fünfte beim Dritten nicht, spielte ebenso ambitioniert nach vorne. Dabei sind beide Mannschaften sonst eher für eine stabile Defensive bekannt.In der zweiten Hälfte wurde das dann deutlicher. Das Tempo war zwar weiterhin hoch, beide Seiten aber deutlich darauf bedacht, nicht den vielleicht vorentscheidenden zweiten Gegentreffer zu kassieren.

So brachte ein Weitschuss zunächst die größte Gefahr für das Tor der Fortuna, doch Michael Ratajczak entschärfte mit einer Blitzreaktion das verdeckte 18-m-Geschoss von Matthias Lehmann (64.). Auf der anderen Seite schob Lambertz bei einem Konter nach klugem Rückpass von der Grundlinie durch Martin Harnik den Ball in die Arme von Torwart Hain (72.).

Was für ein Drama: Auf der anderen Seite vollendete der eingewechselte Rouven Hennings den direkt eingeleiteten Gegenangriff zur erneuten Führung für die Gastgeber, und das Millerntor kochte.Fortuna rannte in den letzten Minuten verzweifelt an, schaffte es aber nicht mehr, einen Punkt aus einem begeisternden Spiel mitzunehmen.