Fortunas Abwehrzentrum sorgt für die nötige Stabilität

HSV-Leihgabe Jonathan Tah ist die Überraschung der bisherigen Saison.

Foto: Wolff

Düsseldorf. Vor Saisonbeginn hatten viele Experten die Innenverteidigung als mögliche Achillesferse von Fortuna Düsseldorf für die Zweitliga-Saison ausgemacht. Auch die sportliche Leitung sah das offensichtlich so und legte mit der Ausleihe von Jonathan Tah vom Hamburger SV nach, und Helmut Schulte bewies mit dieser Verpflichtung ein wahrhaft goldenes Händchen. So war das Abwehrzentrum der Fortuna auf Ballhöhe und stabilisierte das Spiel bis auf wenige Ausnahmen.

Der 29 Jahre alte Kapitän gilt als Zuverlässigkeit in Person. Er wurde diesem Ruf gerecht — mit Ausnahme der Spiele in Aalen und gegen Sandhausen. Zwar ist er in technischer Hinsicht kein Überflieger, aber „Bodze“ ist das, was viele Stürmer fürchten, ein unangenehmer und bis an die Grenzen der Fairness gehender Abwehrspieler. Je mehr Bodzek gefordert wird, und je besser er in die Zweikämpfe kommt, desto präsenter ist er.

Ein Kritikpunkt ist allerdings, dass er sich in Krisensituationen als Führungsspieler und Kapitän noch mehr einbringen und das Kommando übernehmen muss. Auf seiner alten Position, der Sechs vor der Abwehr, zeigte er als „Notlösung“ eher eine durchwachsene Leistung. Hinten ist er wertvoller. Note: 2-

Prognose: Bodzek wird von der Pause profitieren und als noch besserer Stabilisator des Teams wirken.

Das große 18 Jahre alte Abwehrtalent ist nach den ersten 19 Spielen der beste Spieler von Fortuna. Kein anderer Spieler hat so oft für Szenenapplaus in der Arena gesorgt wie der aus Hamburg ausgeliehene Junioren-Nationalspieler. Doch daran ist die besondere Leistung von Tah nicht allein festzumachen.

Er ist schnell, unglaublich geschickt im Zweikampf und macht kaum Fehler. Wenn da nicht die Spiele in Aalen und gegen Sandhausen gewesen wären, hätte niemand gewusst, dass auch Tah seine Schwächen hat. Die liegen wohl auch darin begründet, dass er selbst die Messlatte so hoch gelegt hat. Note: 2+

Prognose: Nachdem sich Tah nun eingelebt hat, von seinen Mitspielern mehr als akzeptiert wird, sollte er seine Leistungen stabilisieren können. In der Verteidigung immer gesetzt.

Niemand in Fortunas Kader wird so sehr unterschätzt wie der 26 Jahre alte Brasilianer. Dabei ist seine Kopfballstärke und seine Klarheit in den Abwehraktionen immer wider gefragt. Ihm gelang es sowohl die Zahl seiner Fouls, seiner Fehler, als auch seiner Querschläger deutlich zu reduzieren. Was aufgrund seiner fehlenden Spielpraxis vor einem Jahr als Risiko galt, ist inzwischen kein Thema mehr. Trainer Reck ohne schlechtes Gefühl ins Rennen werfen. Note: 3

Prognose: Mels als Innenverteidiger Nummer 3 wird Soares nur dann sein, wenn sich Bodzek oder Tah verletzten.

Der 23 Jahre alte Verteidiger hat den Anschluss verloren. Nur wenn die Personalnot besonders groß ist, greift Reck auf den Spieler zurück, der offenbar der nervlichen Anspannung in kritischen Situationen psychisch und spieltechnisch nicht gewachsen ist. Note: 4

Prognose: Wenn sich niemand verletzt, hat Bomheuer kaum eine Einsatzchance.