Rensing bleibt in Fortunas Hierarchie vor Unnerstall
Cheftrainer Oliver Reck hat keine Zweifel an seinen beiden Schlussleuten.
Düsseldorf. Die größte Überraschung der Saisonvorbereitung war die Aussage von Oliver Reck, dass es (zunächst) keine feste Nummer 1 bei Fortuna Düsseldorf im Tor geben würde. So war die Spannung groß, für welchen Torhüter sich der Cheftrainer am ersten Spieltag entscheiden würde. Es war Michael Rensing, der bis zum Spiel in Kaiserslautern (elfter Spieltag) das Tor des Fußball-Zweitligisten hütete.
Dass im Fritz-Walter-Stadion plötzlich Lars Unnerstall im Gästetor stand, verblüffte dann alle Beobachter. Und wäre das „Experiment“ schief gegangen und der Ex-Schalker ohne großartige Spielpraxis hätte gepatzt, Reck wäre arg in die Kritik geraten. Doch es ging gut und erwies sich für den weiteren Saisonverlauf gar von Vorteil. So musste Unnerstall, als er den verletzten Michael Rensing im Spiel gegen Fürth (14. Spieltag) vertrat, nicht unvorbereitet. „Jetzt lacht keiner mehr über meine Maßnahme, Lars in Kaiserslautern in den Kasten zu stellen“, sagte Reck, der als ehemaliger Bundesliga-Torhüter um das Seelenleben seiner Spieler weiß — vor allem um das seiner Torhüter.
Trotzdem sollte klar sein, dass Rensing die Nummer eins der Fortuna ist. Es sei denn, Unnerstall wird auch zum Restrunden-Auftakt in Karlsruhe (8. Februar) wieder im Tor stehen — obwohl Rensing wieder völlig fit ist und seine lästigen Probleme im Unterleib, die in den Rücken strahlen, überstanden hat.
Der 30 Jahre alte Torhüter galt jahrelang als ideale Nummer zwei, bevor er sich beim 1. FC Köln als sicherer Rückhalt bewährte. In Düsseldorf musste er sich trotzdem erneut mit der Rolle als Ersatzmann hinter Fabian Giefer abfinden. Zu Beginn dieser Saison zeigte er seine Zuverlässigkeit, mehr aber auch nicht. Erst ab dem Spiel in Aue (3:0) bewies er, dass er auch „Unhaltbare“ abwehren kann und nicht nur ein guter, sondern ein herausragender Torhüter sein kann. Die kleinen Schwächen bei hohen Flanken konnte er kompensieren, und auch das Zusammenspiel und die Verständigung mit seinen Vorderleuten klappte immer besser. Note: 2
Prognose: Rensing wird zum Auftakt beim KSC im Tor stehen und die meisten der restlichen Spiele absolvieren.
Der 24 Jahre alte Torhüter war vor seiner Zeit in Düsseldorf auch beim FC Schalke 04 eher eine Nummer zwei. Bei der Fortuna hatte er gehofft, das Erbe von Fabian Giefer antreten zu können. In der Vorbereitung gab es nur unwesentliche Unterschiede im (kameradschaftlichen) Zweikampf zwischen ihm und Michael Rensing. Unnerstall ist für seine Größe sehr beweglich, hat keine Angst und ist reaktionsschnell. Leichte Defizite beim Herauslaufen und mit dem Fuß am Ball sind im Torwarttraining in Arbeit. Mit seiner angenehmen Art ist er in der Mannschaft beliebt und lebt den Teamgeist der Fortuna. Note: 2-
Prognose: Unnerstall wird in dieser Saison noch die Lösung 1b sein, hat aber durchaus Chancen, dass sich das in der kommenden Saison ändert.
Dem dritten Torhüter der Fortuna wird großes Können attestiert. Bei der Fortuna wird er aber auf absehbare Zeit die Nummer 3 bleiben.