Fortunas Bolly kann bisher nicht alle Versprechen einlösen
Der Nationalspieler der Elfenbeinküste hat wechselvolle Monate bei der Fortuna hinter sich.
Düsseldorf. Das Tempo ist sein Markenzeichen. In der Liga gibt es keinen Spieler, der so schnell ist wie Mathis Bolly. Allerdings gibt es auch kaum einen anderen Akteur, der so schnell zwischen den Extremen pendelt wie der Nationalspieler der Elfenbeinküste. Dem 23-Jährigen gelang es seit seinem Wechsel aus Norwegen vor gut eineinhalb Jahren daher auch nicht, sein Potenzial konstant auf den Platz zu bringen.
Dabei begann die Ehe zwischen Bolly und der Fortuna durchaus verheißungsvoll. Der Offensivspieler fügte sich in der ersten Bundesliga schnell mit Toren (in Wolfsburg/in München) ein. Doch Bolly baute ab, auch weil beim explosiven Sprinter immer wieder die hochsensible Muskulatur streikte. Das war auch ein Grund, warum Bolly nach dem Abstieg in die 2. Liga ganz unterzutauchen drohte.
Bolly stand dort selten zur Verfügung, wirkte teilweise zu schnell für den Ball, was sich auch auf sein eigenes Nervenkostüm auswirkte. Mit seinem Platzverweis gegen Karlsruhe stellte sich Bolly vorübergehend ganz ins Abseits.
Erst Oliver Reck gelang es zum Ende der vergangenen Saison, Bollys Fähigkeiten wieder zu wecken. Dessen Traumtor gegen Aue war zum Zungeschnalzen. Mit diesen positiven Eindrücken und um die Erfahrung der Weltmeisterschaft in Brasilien reicher, hofften Spieler, Verein und das Umfeld vor dieser Spielzeit, nun durchgängig die sportlich guten Seiten des Angreifers zu erleben. Bisher pendelt Bolly aber erneut (noch) zwischen den Extremen.
Sein Kurzauftritt im Test gegen Wigan war vielversprechend, die bisherigen Eindrücke in der Liga nicht. Gegen Union Berlin wirkte Bolly nach seiner Einwechslung gar wie ein Fremdkörper. „Wir müssen ihn geduldig heranführen“, hat Oliver Reck in den vergangenen Wochen stets betont.
Auf den Rückhalt seines Trainers kann Bolly also bauen. Reck weiß, dass Bolly eine Waffe sein kann. Dafür muss er bald neben seinem enormen Tempo die weiteren Komponenten des modernen Fußballs in sein Spiel einbringen.