Fortunas großer Glücksmoment

Unter Interimstrainer Oliver Reck gelingt ein 1:0-Sieg in Kaiserslautern. Erwin Hoffer trifft.

Kaiserslautern. 1976 musste dieses Spiel noch abgebrochen werden. Kaiserslautern gegen Fortuna Düsseldorf, Fußball-Bundesliga vor 34 Jahren, Düsseldorf führte mit 1:0, Egon Köhnen foulte rabiat, dann flogen Whiskey-Flaschen aus dem Betzenberg-Publikum auf den Rasen — und Schiedsrichter Rüdiger Frickel beendete das Spiel vorzeitig. Historie.

Am Montag führte Fortuna Düsseldorf in der 2. Fußball-Bundesliga wieder mit 1:0 in Kaiserslautern. Schiedsrichter Markus Schmidt brachte es zu Ende und eröffnete eine glückselige Düsseldorfer Feier am bebenden Betzenberg.

Nach dem Fall auf Platz 16, nach dem Rauswurf von Mike Büskens, nach Wochen der Konfusion auf und abseits des Rasens, gelang Interimstrainer Oliver Reck ein Debüt, das Hoffnung macht — und Last nimmt. Alles richtig gemacht, drei Punkte gewonnen, Aufatmen.

Reck hatte Wort gehalten. Und die Elf durcheinander gewirbelt. Giefer, Malezas, Bomheuer und Hoffer kamen ins Team, dazu Tugrul Erat, ein Spieler aus der Reserve, bislang ohne jede Zweitliga-Minute. Eine stürmische Anfangsphase der Gastgeber begegnete Düsseldorf mit stoischer Ruhe. Und mit Fabian Giefer, der Souveränität ausstrahlte, seinen Strafraum beherrschte wie er das Tor verteidigte.

Dann der Moment des Abends eines Stürmerpaars: Charlison Benschop passt zentral auf Erwin Hoffer, Lauterns Außenverteidiger heben das Abseits auf, Hoffer düpiert Lauterns Torwart Sippel (31.) — 1:0. Lautern stürmt, zwei Abseitstore fallen, Düsseldorfs Bollwerk hält. Es ist ein Sieg Recks über seinen Trainerkollegen Kosta Runjaic, der ihn einst in Duisburg beerbt hatte. „Wir haben als Kollektiv richtig Gas gegeben“, sagte Giefer.