Fortunas labile Erfolgsgaranten

Martin Latka und Levan Kenia sind noch nicht topfit. Beide sind im Spiel des Zweitligisten aber kaum zu ersetzen.

Düsseldorf. Defensive Stabilität dank Martin Latka, dazu die genialen Momente von Levan Kenia — unter anderem mit diesen Zutaten sollte die Fortuna am Freitag bei Arminia Bielefeld (Anpfiff: 18.30 Uhr) das richtige Rezept finden, um in der Erfolgsspur zu bleiben.

Beim 1:0-Heimsieg gegen den VfL Bochum hatte es geklappt: Innenverteidiger Latka hielt bei seiner Rückkehr nach mehrwöchiger Verletzungspause hinten den Laden zusammen, stand sogar 90 Spielminuten durch.

„Es hat mich selbst überrascht, dass mein Körper das mitgemacht hat“, sagte der 28-jährige Tscheche. Seine Bilanz in dieser Saison: zwei Einsätze, zwei 1:0-Siege — nach dem Auftakterfolg gegen Cottbus war der Tscheche mit einem Muskelfaseriss zunächst ausgefallen.

In dieser Zeit arbeitete sich Levan Kenia an die Startelf heran, überzeugte bereits beim Spiel gegen 1860 München auf der Spielmacherposition. Beim Sieg gegen Bochum gehörte er als Vorlagengeber zum Siegtreffer zu den besten Fortunen.

Allerdings war er danach mit bandagiertem Knöchel in die Kabine gehumpelt. „Eine kleine Blessur, das fühlt sich nicht schlimm an“, sagte der 22-Jährige, der nach einer Trainingspause am Dienstag Mittwochvormittag immerhin eine Einheit auf dem Fahrrad absolvieren konnte.

Damit scheint ein Einsatz des Georgiers auf der Bielefelder „Alm“ zumindest möglich. Die Fortuna kann seine genialen Einfälle, Ideen und Vorstöße gut gebrauchen. Kenia selbst weiß, was von ihm erwartet wird: „Wenn ich eine Lücke sehe, nehme ich Tempo auf. Und wenn aus so einer Aktion ein Tor wird, ist es umso schöner.“

Aber noch reiche die Fitness nicht für deutlich mehr als eine Stunde Zweitliga-Fußball: „Ich bin noch nicht ganz da, wo ich körperlich hin möchte. Da werden die Beine schnell zu schwer.“

Latka ist mit seinen 1,92 Meter Körpergröße ein ganz anderes Kaliber als der 1,76 Meter große Mittelfeldspieler. Und auch Trainer Mike Büskens ist froh, dass die Defensive durch die Hereinnahme des Tschechen deutlich mehr Souveränität ausstrahlte: „Er redet nicht viel. Aber allein durch seine Erscheinung stellt er auf dem Platz etwas dar.“ Und es gebe immer „Indianer, die eine Feder mehr im Haar tragen als andere“, erklärte Büskens.

Dabei sei er nach seiner Verletzung nicht einmal bei 100 Prozent gewesen, sagte der neue Abwehrchef der Fortuna. „Ich konnte nicht so viel trainieren vor dem Bochum-Spiel, das habe ich erst diese Woche nachholen können.“

Während Latka also ziemlich sicher wieder defensiv zur Sache gehen kann, muss Trainer Büskens bei Levan Kenia entscheiden, ob ein Einsatz des Mittelfeldspielers das Risiko wert ist. Motiviert ist der Georgier nach dem Sieg gegen Bochum ganz besonders, sagt er.

In Bielefeld wolle er mit der Mannschaft nun unbedingt nachlegen: „Die drei Punkte gegen Bochum brauchten wir, um oben dabei zu bleiben. Jetzt geht der Blick weiter nach oben. Wir wollen jedes Spiel gewinnen und dann schauen, was am Ende dabei herauskommt.“

Mit Kenias genialen Momenten und der defensiven Stabilität, die durch Latkas Rückkehr wieder vorherrscht, hat die Fortuna beim Aufsteiger in Bielefeld beste Aussichten auf Erfolg. Dann wäre der durchwachsene Saisonstart endgültig vergessen.