Fortunas langes Warten auf den ersten Sieg 2012

Beim 0:0 gegen Alemannia Aachen gelingt dem Zweitligisten auch im vierten Spiel kein Dreier.

Düsseldorf. Ganz Aachen hat ihn einst geliebt. Sascha Rösler war mit acht Toren und 13 Vorlagen Topscorer, als die Alemannia 2006 in die Bundesliga aufgestiegen war. Sechs Jahre später hat der inzwischen 34-Jährige elf Tore und fünf Vorlagen zum Düsseldorfer Aufstiegsvorhaben beigetragen. Aber gestern Abend, als die Düsseldorfer Kurzzeit-Krise gegen eben jene Aachener ihr Ende nehmen sollte, geizte der Aufstiegsgarant Rösler in Sachen Effektivität.

Drei Großchancen ließ der Blondschopf nach der Pause ungenutzt, scheiterte an Aachens Torwart Boy Watermann, setzte freistehend den Ball weit neben das Tor und blieb auch mit dem Kopf ohne Erfolg (59., 60., 63.). So durfte der ob seiner (verbal-)aggressiven Spielweise gescholtene Routinier als Sinnbild der derzeitigen Düsseldorfer Krise gelten: Die Fortuna bleibt ohne Sieg in der Rückrunde, nur noch elf Spiele bleiben bis zum Ziel Bundesliga-Aufstieg.

Ein ernüchternder Platz fünf ist das Ergebnis, freilich aber auch nur mit zwei Punkten Rückstand auf Tabellenführer Fürth. Und Rösler? Schlich in der 74. Minute desillusioniert für den finnischen Stürmer Timo Furuholm vom malträtierten Rasen. Schon vor der Pause war die Negativbilanz im Fortuna-Spiel erkennbar: Die Leichtigkeit fehlte, die Mannschaftsteile standen zu weit auseinander, Torchancen? Mangelware. Trainer Norbert Meier hatte Ken Ilsö für Thomas Bröker gebracht, darüber hinaus den Österreicher Robert Almer für Michael Ratajczak zwischen die Pfosten gestellt. Aber die zwingenderen Szenen hatten die Gäste, denen zuletzt 1989 ein Erfolg gegen Düsseldorf gelungen war.

Eine Hereingabe von Aachens Kevin Kratz stoppte Fortune Tobias Levels mit der Hand (23.), Schiedsrichter Deniz Aytekin entschied allerdings auf fehlende Absicht. Und fünf Minuten vor der Pause drehte Albert Streit nach einem Kopfballtreffer jubelnd ab, stand aber erkannt im Abseits. Fortuna erhöhte den Druck nach der Pause, Röslers Chancen waren der Beginn, in der Schlussphase wurde es turbulent: Ilsö klärte nach einem Standard auf der Linie, im Gegenzug setzte Maximilian Beister den Ball am Aachener Tor vorbei, der Punkt ist zu wenig im spannenden Aufstiegskampf der 2. Liga.