Fortuna Düsseldorf Fortunas Robin Bormuth: Locker, lernwillig und bescheiden

Robin Bormuth gehörte in Saison 2016/17 zu Fortunas Besten. Deswegen meldet er aber keine Ansprüche an.

Foto: Christof Wolff

Wiesensee. Es gibt Spieler, die können mit einem Trainingslager wenig anfangen und wirken dort etwas unentspannt. Das gilt bestimmt nicht für Fortunas Robin Bormuth, dem die Freude und der sprichwörtliche Schalk im Nacken im Westerwald schon von weitem anzusehen sind. Aber nicht nur deshalb ist er bei den Fans so beliebt. Er denkt in erster Linie nicht an einen möglichen Aufstieg oder persönlichen Erfolg. „Ich möchte sehr gerne viel öfter in der Arena mit unseren Fans Siege feiern können“, sagt der 21-Jährige zu seinen Zielen für die kommende Saison.

Der athletische Innenverteidiger des Fußball-Zweitligisten darf mit Fug und Recht als einer der Gewinner der vergangenen Saison im Kader der Fortuna bezeichnet werden. „Es stimmt schon, dass ich bereits wieder ein Kitzeln in den Füßen hatte und den Start der Saisonvorbereitung gar nicht abwarten konnte.“ Das liegt offensichtlich auch an seinem Gemütszustand. „Ich habe ein rundum gutes Gefühl, was unsere Mannschaft und die kommende Saison angeht“, sagt Bormuth. „Wir haben wirklich eine so gute Truppe beisammen, dass es ungeheuren Spaß macht, mit den Jungs zu trainieren und zu spielen.“

Fortuna im Trainingslager - Endlich scheint die Sonne
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Fortuna im Trainingslager - Endlich scheint die Sonne

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Auch die Erfahrungen der vergangenen Saison haben laut Bormuth dieses Team zusammengeschweißt. Er berichtet von Kollegen, die immer wieder einen dummen Spruch auf den Lippen haben und für gute Stimmung sorgen. Dass er dabei besonders an Anderson Lucoqui denkt, dessen manchmal unfreiwillige Scherze er besonders liebt, kommt nicht überraschend.

Und auch zwischen alt und jung in der Mannschaft gebe es keinerlei Probleme. Im Gegenteil, die einen würden von der Erfahrung profitieren, die anderen von der Unbekümmertheit der Jugend. „Deswegen ist es sicherlich kein Nachteil, dass wir im Großen und Ganzen zusammengeblieben sind“, sagt der gebürtige Hesse, der vor allem auf das Gastspiel seines Teams in seiner Heimat gespannt ist. „Im Stadion am Böllenfalltor habe ich übrigens noch nie gespielt“, sagte der Innenverteidiger, der für die U 17 und U 19 des SV Darmstadt 98 gespielt hat, bevor er zur Fortuna kam.

In Düsseldorf hat Bormuth wichtige Erfahrungen sammeln können — vor allem im letzten Saisonabschnitt, als alle versuchen mussten, im Kampf um den Klassenerhalt kühlen Kopf zu bewahren. „Ich habe da natürlich viel gelernt und festgestellt, wo ich mich noch verbessern muss“, sagt er. „Vor allem im Kopf muss ich schneller werden und besser Situationen vorausahnen und intuitiv reagieren.“

Obwohl er in seiner ersten Profisaison immer wieder gelobt wurde und eine Art Symbol für Fortunas Weg mit der Jugend ist, sieht Bormuth noch viel Potenzial nach oben. Und die vergangene Saison ist für ihn ohnehin Geschichte. „Ich bilde mir da nichts ein und muss mich wieder von der ersten bis zur letzten Minute neu beweisen.“ Bescheidenheit bleibt eine seiner besten Eigenschaften. „In der vergangenen Saison habe ich gesagt, ich muss lernen, lernen, lernen. Da wäre es doch vermessen, jetzt zu sagen, ich wäre ein fertiger Spieler“, erklärt Robin Bormuth. „Ich möchte weiter lernen und möglichst die Zahl der Spiele aus der Vorsaison übertreffen.“ Bis dahin steht aber die Arbeit im Vordergrund. Und davor ist ihm nicht bange, „so lange es so viel Spaß macht.“