Fortunas Stadionsprecher: Ein stimmgewaltiges Duo
Seit 2006 sind André Scheidt und Ilja Ludenberg Fortunas Stadionsprecher — mit viel Herz und Gefühl.
Düsseldorf. Rund 54 000 Menschen werden Ilja Ludenberg und André Scheidt am Samstag zuhören. Die Stadionsprecher der Fortuna führen seit 2006 in der Arena gemeinsam durch das Programm vor dem Spiel.
Vor dem womöglich alles entscheidenden Duell des abstiegsgefährdeten Fußball-Bundesligisten gegen den 1. FC Nürnberg erklären das Duo, wie es seinen Anteil zur motivierenden Unterstützung leisten kann.
Herr Ludenberg, Herr Scheidt, wie können Sie versuchen, die Fans zu mobilisieren?
Scheidt: Ich sehe mich nicht als „Marktschreier“ und finde es furchtbar, wie manche Kollegen in anderen Stadien rumbrüllen um die Fans zu aktivieren. Manchmal versuche ich aber schon die passenden Worte zu finden, damit die Fans aufwachen und die Mannschaft anfeuern. Denn die Kulisse kann unglaublich viel bewirken und der Mannschaft noch mal einen richtige Kick geben — diese Unterstützung brauchen wir ganz dringend gegen Nürnberg.
Ludenberg: Die Zuschauer können einen Höllenlärm veranstalten, damit die Mannschaft merkt, dass alle hinter ihr stehen. Aber dass muss von den Zuschauern selbst kommen.
Welche Rolle spielt die Zusammenarbeit mit Stadion-“DJ Opa“? Da gibt es ja schon so manchen lustigen Titel. . .
Ludenberg: Er hat freie Hand, da mische ich mich nicht ein. Zu 90 Prozent findet er immer die beste Musik zu richtiger Stelle.
Scheidt: „DJ Opa“ macht im Grunde sein Ding und muss dafür auch den Kopf hinhalten, wenn es den „Offiziellen“ des Vereins mal nicht so passt was er auflegt. Ich denke, durch ihn haben wir ein Alleinstellungsmerkmal in der Bundesliga und das ist gut so.
Wie bemerkbar ist der Unterschied in den Bundesligaheimspielen zu den Vorjahren?
Scheidt: Wir haben eine zweite Kamera dazu bekommen, die uns ermöglicht, etwas flexibler unser Programm zu gestalten. Sonst bleibt der Job der Gleiche, aber natürlich begeistert es uns noch mehr, wenn die Hütte voll ist und 50 000 die Nachnamen bei der Mannschaftsaufstellung rufen — das ist ein Gänsehaut-Moment.
Wie viele Rückmeldungen oder Bitten gibt es von Mannschaft oder Trainern?
Ludenberg: Der Kontakt ist in der Bundesliga weniger geworden. Früher war es familiärer, aber das ist nicht zu verurteilen, denn jeder macht seinen Job. Scheidt: In der Vergangenheit gab es mal Rückmeldungen von der Mannschaft, dass die Musik beim Warmmachen lauter sein soll und wir in der Zeit nicht so viel reden sollen. Aber darauf haben wir keinen Einfluss, da müssen wir uns an den Ablauf halten. Es gibt aber Rituale, beim Warmmachen kommen Trainer Norbert Meier, C-Trainer Uwe Klein und Manager Wolf Werner immer zu uns an den Moderationstisch und begrüßen uns mit Handschlag.
Wie kam die Aufteilung zustande, dass Ilja Ludenberg die Gäste vorliest und André Scheidet die Fortuna-Aufstellung?
Scheidt: Wir haben es anfangs abwechselnd gemacht, aber uns dann so geeinigt, dass ich immer die Fortuna-Aufstellung mache.
Ludenberg: Wenn ich André fragen würde, ob wir mal tauschen, würde er das bestimmt machen. Wir sind da wirklich ganz entspannt.
Welchen Wunsch haben Sie jetzt vor dem letzten Heimspiel?
Scheidt: Ich wünsche mir, dass der Funke wieder überspringt. Und zwar von der Tribüne zur Mannschaft, aber auch umgekehrt. Mit einer ausverkauften Arena und einer lauten Kurve glaube ich fest an die drei Punkte.
Ludenberg: Drei Punkte, das reicht mir.