Fortunas Sturmlauf ins Leere
Der Zweitligist verliert auch das sechste Spiel in Folge. Bochums Tese erzielt das Tor zum 1:0-Sieg.
Düsseldorf. Norbert Meier stand einen Moment sprachlos am Seitenrand, dann ging er zu den Seinen und klatschte jeden Spieler ab, die Fans skandierten "Fortuna, Fortuna", die Spieler bedankten sich artig für die Unterstützung. Und doch: Fortuna Düsseldorf hat wieder verloren. Zum sechsten Mal in der 2. Bundesliga. Am sechsten Spieltag.
Manchmal sagt die Bilanz nicht alles, aber sie ist ein guter Indikator für die Stimmungslage um einen Verein. Letztere dürfte bei Fortuna Düsseldorf seit Montag noch düsterer sein. Null Punkte nach sechs Spieltagen, 2:11 Tore, natürlich Tabellenletzter: Düsseldorf hat auch gegen den bislang schwächelnden Erstliga-Absteiger VfL Bochum die ersehnte Wende nicht schaffen können.
Mit 0:1 (0:1) ging vor nur 20400 Zuschauern ein Spiel verloren, das Fragen auf sich vereinigt hatte. Vor allem die nach der Zukunft des Trainers Norbert Meier. Und auch die nach dem Charakter eines Teams, dessen Gesicht sich negativ verändert zu haben schien. Düsseldorf begann nach dem peinlichen Auftritt in Ingolstadt (0:3) engagiert, ohne in der Spitze mit Ranisav Jovanovic oder Thomas Bröker gefährlich werden zu können.
Zu unsicher geriet die Ballkontrolle im Mittelfeld, zu wenige Bälle fanden den Weg in die gefährliche Zone. Bochum hingegen agierte effizient: Gleichsam mit der ersten Chance schloss der Nordkoreaner Chong Tese zum 1:0 ab, als er bei einer Flanke von Paul Freier dem Außenverteidiger Christian Weber in dessen Rücken entwischt war (22.).
Seit Martin Harnik beim VfB Stuttgart vor allem auf den Bank sitzt, fehlt der Fortuna der Vollstrecker, der auch aus wenig viel zu machen weiß. Je länger das Spiel dauerte, desto mehr geriet eben diese Malaise in den Vordergrund.
Dass Meier mit Marcel Gaus, Maximilian Beister und Wellington weitere drei Stürmer einwechselte, bewies ein bisschen Verzweiflung und vor allem, wie sehr die Fortuna und vor allem der Trainer an diesem Abend etwas Zählbares gebraucht hätten. Doch bei allem Engagement wollte der Ausgleich nicht mehr gelingen. Meier wird trotzdem berechtigt weiterarbeiten dürfen. Aber der Druck nimmt überbordende Ausmaße an. Am Samstag beim VfL Osnabrück wird Meier dies das nächste Mal spüren.