Fortuna Düsseldorf Uwe Rösler: „Das war das beste Spiel von uns“

Düsseldorf · Fortunas Trainer zieht trotz des Punktverlustes in Mainz ein positives Fazit nach dem 1:1. Noch sei Düsseldorf im Kampf um den Klassenerhalt auch „richtig dabei“.

Nach dem Gegentreffer in Mainz haben sich die Spieler von Fortuna Düsseldorf noch einmal zu einem Kreis zusammengefunden, bevor sie zum Mittelkreis gingen, um den Anstoß auszuführen.

Nach dem Gegentreffer in Mainz haben sich die Spieler von Fortuna Düsseldorf noch einmal zu einem Kreis zusammengefunden, bevor sie zum Mittelkreis gingen, um den Anstoß auszuführen.

Foto: Wolff/Christof Wolff

Viele Fortuna-Fans werden die Aktion ihrer Spieler nach dem unglücklichen Treffer der Mainzer zum 1:0 überhaupt nicht mitbekommen haben. Die Spieler von Fortuna Düsseldorf bildeten nach dem Gegentor sofort und spontan einen Kreis. Es sollte Zusammenhalt demonstrieren. „Wir haben in den vergangenen Wochen bemerkt, dass ein Gegentor meist ein Wendepunkt im Spiel markiert hat“, erklärte Kaan Ayhan. „Dagegen wollten wir uns wehren und als Mannschaft noch einmal sammeln und die wichtigsten Punkte, wie wir reagieren, besprechen. Ich glaube, es war keine schlechte Idee.“ Der Ausgleich folgte zwar erst 20 Minuten später, aber Fortuna ließ nicht nach und behielt in den gesamten 90 Minuten die Kontrolle über das Spiel.

Das Problem war angesichts des Endstandes für alle offensichtlich. Fortuna schießt zu wenig Tore. Klarste Chancen wurden durch Erik Thommy, Markus Suttner sowie Valon Berisha vergeben. „Natürlich machen wir zu wenig aus unseren Tormöglichkeiten“, sagte Uwe Rösler. „Wenn wir unsere Chancen besser nutzen würden, stünden wir jetzt vielleicht unter den Top Drei der Liga.“ Das meinte Fortunas Trainer zwar nicht 100-prozentig ernst, aber der Anschluss ans Mittelfeld wäre mit einer größeren Effizienz sonst bereits seit längerem hergestellt.

Fortuna ist drei Kilometer mehr als der Gegner gelaufen

Von Zufriedensein war Uwe Rösler rund 50 Minuten nach dem Abpfiff in Mainz zwar weit entfernt. Dennoch versuchte er, das Positive aus der Situation herauszuholen. Er lobte die Mannschaft dafür, wie sie auf das 3:3 gegen Hertha und das Pokal-Aus reagiert hätte. „Das war die beste Leistung, die wir bisher auch auswärts gezeigt haben – und diesmal mehr als 60 Minuten“, sagte der 51-Jährige, dem auch der Zettel mit den Statistiken sehr in die Karten spielte. „Wir sind drei Kilometer mehr als der Gegner in diesem Spiel gelaufen“, sagte er und führte damit alle Versuche, die Mannschaft als nicht fit hinzustellen, ad absurdum. „Natürlich war das auch, wenn man sich das Ergebnis ansieht, nicht perfekt von uns“, sagte Rösler. „Aber auf vielen positiven Dingen kann man aufbauen.“ Immerhin hätte seine Mannschaft das erste Mal, seitdem sie unter Rösler trainiert mehr Zweikämpfe als der Gegner gewonnen. „Und wir haben das Glück erzwungen.“

Das heißt aber nicht, dass sich Fortuna nun zurücklehnt und denkt, Paderborn geht nun von allein. Schließlich sei das Team vom SC Paderborn ein „Mentalitätsmonster“ wie sich Rösler ausdrückte. Das werde ein anderes Spiel. Die Vorbereitung darauf wird eine besondere werden, wie es der Trainer versprach: „An den Tagen vor dem Spiel wird es in den Übungseinheiten „schön knallen“.

Die positiven Eindrücke lässt sich Uwe Rösler nicht wegdikutieren. „Wir haben jetzt fünf Punkte aus drei Spielen geholt. Wenn das so weiter geht, sehen wir gar nicht so schlecht aus.“ Allerdings werden es wohl alle Gegner den Fortunen deutlich schwerer machen, als es die Mainzer getan haben. „Trotzdem muss man doch jetzt auch mal die Spieler für das loben, was sie auf dem Platz gezeigt haben. Ich habe das genossen“, sagte Rösler. Und noch sei der Abstand zu Mainz (4 Punkte) und Augsburg (5) nicht zu groß. „Wir sind immer noch voll im Geschäft. Und wenn wir so spielen wie in Mainz, können wir auch dort etwas holen, woran derzeit noch keiner dran denkt.“ Dazu bedarf es Konstanz, Zielstrebigkeit und viel mehr Effizienz. „Wir haben fußballerische Möglichkeiten, die andere Mannschaften nicht haben“, sagte Rösler. Aber dazu müsse seine Mannschaft häufiger Tore erzielen, damit sie sich selbst auch mal richtig belohnt.“

Stimmen zur aktuellen Situation

„Wir sind derzeit schwer zu besiegen, tun uns aber auch sehr schwer, das eine Tor mehr zu erzielen, um ein Spiel zu gewinnen. Es ist nicht das erste Mal, dass wir mit zwei Punkten weniger dastehen, als wir es verdient haben.“ Kaan Ayhan, Abwehrspieler der Fortuna

„Wir waren über 90 Minuten die bessere Mannschaft und hätten es verdient, zu gewinnen. Wir haben genug positive Dinge gemacht, zufrieden können wir aber nicht sein. Die Mannschaft hat nach dem Gegentor sehr gut reagiert, obwohl sie neun schwere Tage hinter sich hat.“ Lutz Pfannenstiel, Sportvorstand der Fortuna

„Es war definitiv mehr drin. Heute hätte sich niemand beschweren können, wenn wir mit drei Punkten nach Hause fahren.“ Kevin Stöger, Mittelfeldspieler der Fortuna