Fortunas Wechselspiele

Andreas Lambertz fehlt am Sonntag beim FSV Frankfurt. Trainer Norbert Meier macht sich Gedanken über einen Ersatz.

Düsseldorf. Fortuna-Kapitän Andreas Lambertz nimmt sein Fehlen am Sonntag beim FSV Frankfurt mit Galgenhumor: „Ich habe noch Resturlaub vom vergangenen Jahr.“ Der 27-Jährige sah im jüngsten Zweitligaspiel gegen Hansa Rostock die fünfte Gelbe Karte der Saison und ist am Bornheimer Hang (13.30 Uhr) gesperrt.

Dabei hätte „Lumpi“ größtes Interesse, dort aufzulaufen und die Vergangenheit aufzuarbeiten. Denn die Bilanz der jüngsten zwei Gastspiele ist niederschmetternd. In den vergangenen zwei Spielzeiten der 2. Fußball-Bundesliga verloren die Fortunen dort jeweils unglücklich bis kläglich mit 0:2 und 0:1 — alle drei Tore erzielte Cidimar. Zumindest ist der Brasilianer nun in Diensten von Dynamo Dresden.

Im jüngsten Duell gab es ein 6:0 der Fortuna in der Düsseldorfer Arena, was die Gesamtbilanz in sieben Treffen ausgeglichen hat: drei Siege, ein Remis, drei Niederlagen. Allerdings hatten die Frankfurter einen Tag weniger zum Regenerieren, da sie erst am Mittwochabend im DFB-Pokal (0:3 beim VfB Stuttgart) antreten mussten.

Fortuna-Trainer Norbert Meier hatte seinem Team nach dem Sieg im Pokalspiel den Mittwoch freigegeben — schon in der Arena behandelten drei Physiotherapeuten die Fortunen, erst am Donnerstagnachmittag startete die Vorbereitung auf den Sonntag. „Man merkt, dass es das dritte Spiel in einer Woche war“, sagt Meier, der sich Gedanken um einen Ersatz für Mittelfeldspieler Lambertz machen muss.

Es hängt schließlich auch daran, wie fit Jens Langeneke ist. Kann der Innenverteidiger spielen, könnte sein Vertreter auf die „Sechser“-Position neben Adam Bodzek rücken, womit nur eine taktische Änderung nötig wäre. Fällt Langeneke erneut aus, könnte Oliver Fink neben Bodzek spielen und auf der linken Mittelfeldseite Platz machen.

Zuletzt durften sich dort Sascha Dum und Robbie Kruse nach Einwechslungen beweisen. Zumindest zeige das wieder, so Meier, „dass wir in dieser Saison nicht mit elf Spielern auskommen“. Da bekomme jeder seine Chance, sich zu beweisen — gerade weil bis zum Sonntag nur wenig Zeit bleibt.

Kapitän Lambertz mahnt, dass seine Kollegen die „kleinen“ Frankfurter nicht auf die leichte Schulter nehmen dürfen: „Wir werden nicht alles locker aus der Hüfte regeln können, in jedes Spiel müssen wir uns neu reinbeißen.“ Das habe die eher mäßige Leistung beim 2:0 gegen Rostock gezeigt. Es sei eben nicht so einfach, sich Woche für Woche zu konzentrieren.

Vielleicht ist es ein gutes Zeichen, dass es tatsächlich schon einen Sieg der Düsseldorfer beim FSV Frankfurt gab: In der Saison 1994/95 endete das Zweitliga-Duell dort mit 2:1 durch Tore von Frank Mill und Harald Katemann. Am Ende der Saison gelang die bislang letzte Rückkehr in die erste Bundesliga. Gewinnt die Fortuna am Sonntag in Frankfurt, könnte sich die Geschichte ja vielleicht 2012 wiederholen.