Fortuna Düsseldorf Fortunen bedauern Demirbays Abgang

Nach dem letzten Spiel gegen Schwarz-Weiß 06 verabschiedet der Club sieben Spieler.

Foto: Christof Wolff

Düsseldorf. Es flossen keine Tränen voller Abschiedsschmerz. Und auch die Zuschauer hielten sich mit Ovationen bis zum Schluss zurück für die Spieler, die am Montagabend im Paul-Janes-Stadion das letzte Mal für Fortuna Düsseldorf am Ball waren. Nur für Kerem Demirbay erhoben sich alle von den Sitzen und begleiteten die Worte von Rachid Azzouzi und Robert Schäfer zum Abschied des Mittelfeld-Stars mit stehendem Applaus. Warum, zeigte die 22 Jahre alte Leihgabe des Hamburger SV noch einmal im Freundschaftsspiel gegen den Siebtligisten Schwarz Weiß 06. Uneigennützig bereitete er zwei Tore vor und erzielte selbst erneut zwei Treffer.

So fiel es auch Friedhelm Funkel nicht so leicht, seinen besten Spieler der abgelaufenen Saison einfach gehen zu lassen. „Es ist wirklich unglaublich schade, dass wir ihn nicht halten können“, sagte der Cheftrainer der Fortuna, der aber genau weiß, dass ein Mann dieser Klasse — und das in dem jungen Alter — verschenkt für die 2. Liga ist. Nicht nur der Hamburger SV hat in der Beletage des deutschen Fußballs erkannt, welchen Wert Demirbay wirklich hat.

Saisonabschluss: Fortuna verabschiedet Spieler und gewinnt
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So muss Friedhelm Funkel schauen, ob er halbwegs adäquaten Ersatz für den Spielmacher finden wird. „Man überlegt natürlich immer, wie man das Beste für die Zukunft erreichen kann. Und was verändert werden muss“, sagte Funkel nach der Verabschiedung, „jetzt müssen wir schauen, was wir in den nächsten Tagen machen.“ Damit meinte der Trainer vor allem die Suche nach neuen Spielern. „Ja, in den nächsten beiden Wochen werden wir hart an der Kaderplanung arbeiten“, sagte der 62-Jährige. „Danach erst werde ich ein paar Tage Urlaub machen.“

Im Gegensatz zum Trainer gibt es für die Mannschaft diesmal längere Ferien. Nach den drei Wochen im Vorjahr gibt es diesmal sogar bis zum 26. Juni Freizeit (mit einem detaillierten Übungsplan), ehe dann am Montag, 27. Juni, der Trainingsauftakt sein wird (siehe Kasten). „Ich bin dann, eine Woche oder zehn Tage bevor es wieder los geht, wieder in Düsseldorf“, erklärte Funkel. Die Saison in der 2. Bundesliga startet erst in der ersten Augustwoche.

Die Vertrags-Verhandlungen mit Robert Schäfer, dem Vorstandsvorsitzenden der Fortuna, seien nach Funkels Aussage zwar nicht nur reine Formsache gewesen, aber da die Vorstellungen nicht weit auseinandergelegen hätten, wie die Zukunft gestaltet werden soll, haben beide schnell eine Einigung über die weitere Zusammenarbeit getroffen, die letztlich in einem neuen Ein-Jahres-Vertrag für Friedhelm Funkel mündete. „Es war dabei klar, dass unser Ziel nur sein kann, die Mannschaft ein Stück weit umzubauen, sie zu verändern und zu verjüngen“, sagte Funkel. „Für mich war es sehr wichtig, dass der Verein und ich da einer Meinung sind.“ Diese Übereinstimmung sei schließlich entscheidend für seinen Verbleib gewesen.

Mit Aussagen über die Zukunft tat sich Funkel allerdings deutlich schwerer. „Wir müssen jetzt erst einmal sehen, dass wir eine Mannschaft auf die Beine stellen, die unbeschwert aufspielt, die Leidenschaft zeigt und keinen großen Erwartungsdruck aushalten muss“, sagte Fortunas Cheftrainer. „Nach der vergangenen Saison müssen wir erst einmal in Demut leben. Wir wollen uns natürlich in der Tabelle verbessern, um keine Angst zu haben, erneut in den Abstiegskampf verwickelt zu werden. Ob wir das umsetzen können, müssen wir abwarten.“