Fortuna Düsseldorf Fortuna: Was feststeht und offen ist

Braunschweig. Es gab keine überbordende Freude, keine Jubeltänze bei den Spielern und Verantwortlichen von Fortuna Düsseldorf. Nach dem Schlusspfiff in Braunschweig und dem nicht unverdienten 2:0-Erfolg in der letzten Zweitliga-Begegnung herrschte Erleichterung vor, „eine schlechte Saison mit einem versöhnlichen Ende abgeschlossen zu haben“, wie es Trainer Friedhelm Funkel ausdrückte.

Die Erleichterung nach dem 2:0-Sieg über Braunschweig war den Spielern von Fortuna anzusehen.

Die Erleichterung nach dem 2:0-Sieg über Braunschweig war den Spielern von Fortuna anzusehen.

Foto: Christof Wolff

Voller Dankbarkeit ging es in die Fankurve, in der die Fans den Klassenerhalt etwas ausgelassener feierten. Allen Spielern und dem Trainer war richtig anzumerken, dass ohne die rückhaltlose Unterstützung der Fans das Happy End so nicht möglich gewesen wäre. Der Blick der Verantwortlichen ging sofort auch nach vorne, denn noch steht der Verein ohne Trainer für die kommende Saison da.

„Als ich die ersten Gespräche mit Friedhelm Funkel geführt habe, ging es darum, wie die Fortuna gerettet werden kann“, sagte Robert Schäfer. Das habe perfekt funktioniert. „Der Trainer hat eine Ruhe ausgestrahlt und uns damit alle angesteckt und der Mannschaft Vertrauen gegeben.“ Es dürfte klar sein, dass solche Lobeshymnen unnütz wären, würde es nicht das Ziel geben, Funkel zu halten. „ Es gibt noch keine Entscheidung in der Trainerfrage. Wir werden das zu gegebener Zeit verkünden“, erklärte Schäfer, der in Braunschweig aufgewachsen ist und sich auch deshalb über den Erfolg dort freute.

Auch Funkel selbst hielt sich zurück, was seine Zukunft angeht. „Warten wir mal ab, was sinnvoll ist und was nicht sinnvoll ist. Es geht ja nicht nur um meine Person“, erklärte Fortunas Retter. „ Ich glaube, dass der Verein das Eine und Andere verändern muss. Wir werden dann sehen, ob das möglich ist und wie es weitergeht. Das Konkrete mache ich mit Robert Schäfer aus.“

Am Dienstag werden die Spieler verabschiedet, die den Weg der Fortuna nicht weiter mitgehen werden. Darunter ist auch die Lebensversicherung der Mannschaft. Kerem Demirbay, der mit seinen zehn Saisontoren maßgeblichen Anteil am Klassenhalt hat und auch in Braunschweig mit seinen beiden Treffern der Matchwinner war, war nur ausgeliehen und geht zurück zum Hamburger SV. „In Sachen Demirbay sind wir noch nicht soweit, um ihn halten zu können“, sagte Robert Schäfer, der wohl weiß, dass noch viel Arbeit und sportlicher Erfolg benötigt wird, um Spielern wie dem 22 Jahre alten Demirbay eine Perspektive bieten zu können.

Eine weitere offene Personalie bei der Fortuna ist die von Rachid Azzouzi. Fortunas Sportdirektor hat noch einen über ein Jahr laufenden Vertrag, den dieser gerne erfüllen möchte. Während es aus der Vorstandsetage keine Äußerung zu dieser Frage gab, machte Azzouzi deutlich, dass er gerne den eingeschlagenen Weg in Düsseldorf weitergehen möchte. „Es war letztlich ein Kraftakt, aber manchmal sind solche Spielzeiten wichtiger für einen Verein, als auf Platz vier oder fünf gelandet zu sein“, sagte der Sportdirektor. „Daraus können wir jetzt Kraft schöpfen und wieder nach vorne denken. Mich reizt diese Aufgabe bei der Fortuna weiterhin. Ich habe immer gesagt, das man Zeit benötigt, um gewisse Vorstellungen umzusetzen, dazu stehe ich immer noch.“ Ob dieses Bekenntnis reicht, bleibt abzuwarten. Den Klassenerhalt haben die Düsseldorfer geschafft, doch Platz 14 kann nicht das Ziel für die Zukunft sein. So gibt es noch genügend Arbeit, bevor die Verantwortlichen des Vereins darüber nachdenken können, so wie die Spieler ab Mittwoch Urlaub zu machen.