Fortuna in Dortmund Funkel setzt sich für Amtskollege Favre ein

Düsseldorf · Vor dem Duell beim BVB kritisiert Fortunas Trainer den Umgang mit dem Kollegen in Dortmund.

 Fortuna-Trainer Friedhelm Funkel (l.) kann die heftige Kritik an seinem Kollegen Lucien Favre nicht nachvollziehen.

Fortuna-Trainer Friedhelm Funkel (l.) kann die heftige Kritik an seinem Kollegen Lucien Favre nicht nachvollziehen.

Foto: Wolff/Christof Wolff

Auf die Fortuna wartet „eines der anspruchvollsten Auswärtsspiele überhaupt“. So formuliert es jedenfalls Friedhelm Funkel vor der Begegnung mit Borussia Dortmund an diesem 14. Spieltag der Fußball-Bundesliga. Der Cheftrainer von Fortuna Düsseldorf warnt vor der Partie am Samstag (15.30 Uhr) vor der Spielstärke und individuellen Klasse des BVB, wenngleich das Team um Kapitän und Nationalspieler Marco Reus in den vergangenen Wochen das eine oder andere Mal neben sich stand. „Trotzdem ist das eine richtig gute Mannschaft, wenn es bei denen läuft“, erinnert Fortunas Trainer.

Also kam es so, wie es im Fußball immer kommt. In Dortmund und ganz Deutschland wurde über den Trainer diskutiert. Zu emotionslos sei dieser Lucien Favre als Typ für den Klub mit dem „Echte-Liebe“-Zertifikat, zu unattraktiv sei der Dortmunder Fußball und zu durchwachsen die Ergebnisse. Für seinen Düsseldorfer Amtskollegen ein Unding: „Diese Diskussionen kommen mir immer viel zu schnell. Lucien ist nachweislich erfolgreich. Dass das eine oder andere Rädchen in dieser Hinrunde noch nicht ineinander greift, ist normal. Für mich ist die Kritik an ihm nicht nachvollziehbar, teilweise sogar unmenschlich. Was da von außen auf ihn einprasselt, ist nicht einfach zu verarbeiten.“

Ob das Spiel gegen den zuletzt häufig verunsicherten BVB für die Fortuna also vielleicht zur rechten Zeit komme, ließ der Übungsleiter der Rot-Weißen unbeantwortet. Auch die beiden guten Auftritte gegen die Borussia in der vergangenen Saison (2:1 und 2:3) interessieren Funkel nicht mehr: „Ich blicke nicht immer zurück.“

Kreativspielern die Spielfreude nehmen und schnell kontern

Im Westfalenstadion möchte die Fortuna nach Möglichkeit an den guten Auftritt von Hoffenheim anknüpfen. Doch mit Kaan Ayhan (Gelbsperre) sowie Markus Suttner und Marcel Sobottka (beide verletzt) wird Funkel mindestens wieder drei Veränderungen in der ersten Elf vornehmen müssen. „Ob es noch mehr werden, entscheide ich kurzfristig“, sagt der Trainer. Eine mögliche Option für den 20er-Kader ist der zuletzt bei der U 23 überzeugend aufgetretene Aymen Barkok. Gleiches gilt für Diego Contento. Den Ausfall seines Abwehrchefs Ayhan kommentiert Funkel beinahe lapidar: „Das passiert im Laufe einer Saison und spielt in den Vorbereitungen für das Spiel in Dortmund keine Rolle.“

Die Vorgabe für die Fortuna scheint klar. Den Kreativspielern wie Julian Brandt, Jadon Sancho und eben Reus schnell die Lust am Tempofußball nehmen und gegen die zuletzt wackelige Defensive — in der Mats Hummels gesperrt fehlen wird — schnelle Konter fahren. Wie das geht, machte Paderborn beim 3:3 in Dortmund kürzlich vor. Die Fortuna würde es dem Aufsteiger nur allzu gern gleich tun.