Gladbach-Fans wollen auch bei Geisterspiel kommen

Der Verein geht gegen den DFB-Beschluss an. Gegen ein großes Public Viewing gibt es Sicherheitsbedenken.

Düsseldorf. Gibt es zur Rückkehr in die Bundesliga nach 15 Jahren für Fortuna gleich ein Geisterspiel — ausgerechnet gegen Gladbach? Das ist längst noch nicht entschieden, die Fortuna hat gegen das DFB-Urteil „Zuschauerausschluss im ersten Heimspiel und 100 000 Euro Geldstrafe“ Einspruch eingelegt und will alle rechtlichen Mittel ausschöpfen.

Deshalb hält man sich im Verein auch noch bedeckt bei der Frage nach denkbaren Alternativen für die Fans wie einem zentralen Public Viewing: „Wir wollen das Geisterspiel abwenden, nächste Woche sehen wir da klarer“, sagt Sven Mühlenbeck, Fortuna-Vorstand und Sicherheitsbeauftragter des Vereins.

In punkto Public Viewing stößt man am Flinger Broich aber auf Skepsis. Einen Veranstalter zu finden, der dies Risiko auf sich nähme, sei kaum realistisch, zumal auch die Stadt bei Welt- und Europameisterschaften bislang abgewunken hat. Und die Stadtwerke, die 2006 Public Viewing im Paul-Janes-Stadion sponsorten, haben kein Interesse: „Wir werden da nichts in die Wege leiten“, sagte Sprecherin Christina Näckel der WZ. Anders die Kölner Agentur „Rotwild“ (vormals: „Breitbandevent“) die 2006 das „Rudelgucken“ am Flinger Broich veranstaltete: „Das hört sich interessant an, wir werden auf Fortuna zugehen“, sagt Caroline Markosch von der Agentur.

Eine spannende Frage wird sein, was die Fans am 1. oder 2. September in die Wege leiten, um das Derby zu verfolgen. In den Fortuna-Fanforen herrscht weiter ungläubiger Ärger über den DFB — wenn nicht fröhlich Ergebnis und Zuschauerzahl getippt werden: von 7:1 bei ausverkauftem Haus bis 0:2 vor null Zuschauern reicht das.

Aber natürlich rumort es auch in Gladbach. Während in manchen Internet-Foren eine Übertragung im Borussia-Park gefordert wird, wettert das „Fanprojekt Mönchengladbach Supporters Club“ nicht nur gegen „den Unsinn, den sich die Herren bei DFL und DFB da ausgedacht haben“, sie warnen auch: „Was erwartet Düsseldorf und die Ordnungskräfte vor Ort, sollte es bei dieser Entscheidung bleiben? Vermutlich das blanke Chaos“. Denn: „Die meisten von uns werden sich schon aus purem Protest auf den Weg nach Düsseldorf machen.“

Solche Pässe nehmen nicht nur Fortuna-Fans auf, wenn sie sich ausmalen, wie sie in der Altstadt VfL-Schals „zocken“. Auch Fortuna-Präsident Peter Frymuth begründete den Einspruch mit Sicherheitsbedenken, wenn es zu einem Geisterspiel käme.