Heinrich Schmidtgal — der laufstarke Kämpfer
Der 28-Jährige ist ein Profi ganz nach dem Geschmack des Trainers.
Düsseldorf. Heinrich Schmidtgal ist ein Fußballer nach Lorenz-Günther Köstners Geschmack. Läuferisch stark, kämpferisch immer vorne dabei. Das stellte der Fortunaprofi gleich am Anfang des Westderbys beim VfL Bochum unter Beweis, setzte die gegnerischen Verteidiger mit schnellen Antritten unter Druck und eroberte den Ball. Bisschen schade nur, dass die daraus folgenden Offensivaktionen wegen schlampiger Abspiele verpufften. Aber da reihte er sich bei seinen Teamkollegen ein: „Wir haben uns offensiv insgesamt zu wenig bewegt, es war aber ein umkämpftes Spiel“, sagte Schmidtgal.
Unter dem Strich war es aber auch der erste Startelf-Einsatz für den kasachischen Nationalspieler seit seiner Verletzung Ende Oktober. Im Mittelfeld zwar, weil Ben Halloran verletzt ausgefallen war, und nicht auf der sonst für ihn üblichen Linksverteidiger-Position. Aber das machte Schmidtgal nichts. „Es war ein gutes Gefühl, von Beginn an dabei zu sein, auch wenn ich ein bisschen offensiver als in letzter Zeit gespielt habe.“
Im Heimspiel am Freitag gegen Arminia Bielefeld würde der 1,74-Meter-Mann zum einen gerne daran anknüpfen, zum zweiten gerne einen Sieg feiern. „Wenn uns das gelingt, war es ein gewonnener Punkt in Bochum.“ Allerdings wird Trainer Köstner noch entscheiden müssen, ob er den Linksverteidiger im Mittelfeld des Zweitligisten spielen lässt, wenn sich Ben Halloran rechtzeitig wieder fit meldet.
Mit einer Sache kann Schmidtgal jedenfalls vor dem nächsten Westduell ganz unbelastet umgehen. Denn „Heini“ war erst vor dieser Saison nach Düsseldorf gewechselt, hatte also keinerlei Berührungspunkte mit Ex-Trainer Norbert Meier, der bei der Arminia angeheuert hat. Bei anderen im Kader sieht das sicher anders aus, wenn des Ex-Trainers Premiere ausgerechnet an alter und vor allem langjähriger Wirkungsstätte über die Bühne geht.
Zumal Schmidtgal genug damit zu tun hat, seine eigene Fortuna-Geschichte endlich positiver zu gestalten als bisher. Die ersten zehn Pflichtspiele hatte er wegen einer Oberschenkelverletzung verpasst. Dann schien alles gut zu werden — für ihn und die Fortuna. Denn mit der Einwechslung ausgerechnet gegen seinen Ex-Klub Greuther Fürth wendete sich das Blatt, die Düsseldorfer machten aus einem 0:1 ein 2:1. In Ingolstadt (2:1) spielte der Linksverteidiger von Beginn an, gegen Paderborn (1:6) musste er raus. Diagnose: Syndesmosebandriss.
Nach sieben Spielen Pause und zwei Einwechslungen hat er es nun endlich wieder in die Startelf geschafft — und will auch da bleiben. Wieder im Mittelfeld statt hinten links? „Die Position kann so bleiben. Hauptsache ist doch, dass ich spielen darf. Am Ende eben da, wo der Trainer einen sieht und wo ich der Mannschaft helfen kann“, sagt der 28-Jährige. Auch wegen dieser Einstellung ist Heinrich Schmidtgal ein Fußballer ganz nach Köstners Geschmack.