In Hamburg: Wieder dumme Gegentore
Fortuna macht es dem Gegner leicht, aber kommt fast noch zum Punktgewinn.
Hamburg. Einigen Spielern von Fortuna Düsseldorf ist es schon fast peinlich, nach den Spielen immer das Gleiche sagen zu müssen. „Ich möchte nicht immer davon sprechen, dass wir uns mal wieder nicht belohnt haben“, sagte Axel Bellinghausen. Vermeidbare Fehler und dumme Gegentore sollen ab sofort kein Thema mehr sein.
„Es ist fast so frustrierend, als wenn wir uns abschlachten ließen“, sagte Stefan Reisinger, der ebenfalls nicht erklären kann, ob die Fortuna nicht reif genug, nicht lernfähig ist oder nur großes Pech hat. „Wir müssen weitermachen und daran glauben, dass das Glück zurückkommt“, beschwört Oliver Fink das Schicksal.
Es kommt einiges zusammen bei Fortuna, ohne das dies von Trainer Norbert Meier als Ausrede angeführt wird. Seit Wochen konnte die Fortuna nicht mit der besten Mannschaft auflaufen. In Mathis Bolly, Adam Bodzek und Robbie Kruse fehlten in Hamburg drei Stammspieler. Genki Omae musste bereits nach zehn Minuten mit einer Risswunde am Fuß ausgewechselt werden.
Und dass der erfahrenere Tobias Levels gegenüber Leon Balogun den Vorzug erhielt, machte sich ebenso negativ bemerkbar wie der fehlende Biss des vom HSV ausgeliehene Robert Tesche, der bei seinem „Heimatbesuch“ aber auch alles vermissen ließ und zurecht früh ausgetauscht wurde.
„Wenn man 0:2 auswärts zurückliegt, ist es schwer, das Spiel noch zu egalisieren“, erklärte Meier. „Da muss man von Anfang an wach sein und solche Fehler vermeiden.“ Dass ein Gegner so was gnadenlos ausnutzt, ist für die Fortuna in der Bundesliga inzwischen zu einer traurigen Gewissheit geworden. „Das wäre allerdings halb so schlimm, wenn wir es schaffen würden, auch die Fehler unserer Gegner mit Toren zu bestrafen.“
Das vorrangige Ziel ist für Norbert Meier jedoch, über 90 Minuten konzentriert und fehlerfrei zu spielen. „Wir müssen lernen, immer die richtigen Entscheidungen zu treffen“, sagte Meier.
Fabian Giefer — macht bei beiden Toren Fehler. Beim 0:1 muss er den Ball sicher haben, wenn er ihn nicht wegfaustet. Beim 0:2 muss er vor van der Vaart liegen, damit dieser ihn nicht tunneln kann.
Tobias Levels — hatte riesige Probleme mit Jiraczek, auch weil oft genug Janssen nicht gut genug abgedeckt wurde. Zwei Tore über seine Seite
Stelios Malezas — war mehrfach nicht schnell genug im Denken und Handeln, um konsequenter einzugreifen.
Martin Latka — sah ebenfalls beim 0:2 nicht gut aus, weil er nur zuschaute, sonst noch der beste in der wackligen Abwehr und bei den Standards gefährlich.
Johannes van den Bergh — ließ auf seiner Seite weniger anbrennen, obwohl er auch in den Zweikämpfen manchmal seine Probleme hatte. Offensiv bemüht, aber nicht zielstrebig genug.
Robert Tesche — wollte zu viel bei seinem Verein zeigen. Er wirkte übereifrig und verlor zu viele Bälle im Spielaufbau.
Oliver Fink — konnte sich gegen van der Vaart nicht selten nur mit Härte helfen. Energisch, aber nicht fehlerfrei im Spielaufbau.
Andreas Lambertz — war überall, aber nicht immer da, wo er hinten rechts gebraucht wurde. Sein Foul gegen Janssen sollte ein Zeichen sein, war aber viel zu hart. Nach vorne engagiert, aber glücklos.
Genki Omae — musste früh mit einer Fleischwunde ausgewechselt werden.
Dani Schahin — erzielte sein siebtes Saisontor und lebte endlich wieder auf. War in Bewegung und konnte mehr mit dem Ball anfangen.
Axel Bellinghausen — war der Aktivposten. Ihn bekam die rechte Seite des HSV nicht in den Griff. Defensiv nicht ohne Schwächen.
Stefan Reisinger — tat lange zu wenig, um sich in Szene zu setzen. Konnte seine gute Möglichkeit nicht nutzen.
Schiedsrichter Robert Hartmann - nervte Spieler und Publikum mit vielen falschen Entscheidungen. Bei Kleinigkeiten hatte er eher ein Herz für die Gastgeber.
6. Minute Skjelbred wird freigespielt, der verzieht den Schuss.
8. Sons Seitfallzieher wird von Giefer entschärft.
14. Janssens Flanke wird von van der Vaart aufs Tor geschossen, Giefer versucht den Ball festzuhalten, schafft das nicht, der Niederländer trifft zum 1:0.
20. Van der Vaart ist nicht vom Ball zu trennen, schiebt Giefer den Ball durch die Beine — 2:0.
22. Reisingers Schuss aus kurzer Entfernung wehrt Adler ab.
33. Adler wehrt Schahins Schlenzer ab.
34. Schahin trifft zum 1:2 nach einem Bellinghausen-Freistoß.
44. Giefer wehrt van der Vaart-Freistoß im letzten Moment ab.
52. Son kommt frei an den Ball, schießt aber weit vorbei.
56. Malezas bekommt beim Abwehrversuch den Ball an die Hand — kein Elfmeter.
66. Schahin prüft Adler.
67./84. Aogo scheitert mit einem Fernschuss knapp.
85. Voronin vergibt Konter mit schlechtem Pass auf Reisinger.
89. Latkas Kopfball streicht knapp am Tor vorbei.
90. Latka trifft per Kopf die Latte, danach vergibt Lambertz.