Kader-Check: Mittelfeld Fortunas Schaltzentrale stellt sich neu auf
Düsseldorf · Der dritte Teil unseres Kader-Checks befasst sich mit dem Mittefeld des Fußball-Zweitligisten. Das kennt nur auf den defensiveren Positionen personelle Beständigkeit.
Hinter den Kulissen wird weiterhin fleißig geplant, doch wie die Mannschaft von Fußball-Zweitligist Fortuna Düsseldorf im Detail aussehen wird, bleibt weiterhin abzuwarten. Im vierteiligen Kader-Check blickt unsere Redaktion auf die einzelnen Mannschaftsteile des Teams von Trainer Uwe Rösler. In Teil drei geht es um das Mittelfeld.
Wie sah es zuletzt aus?
Kein anderer Mannschaftsteil erlebte in der vergangenen Bundesliga-Saison so viele Wechsel wie die Zentrale. Ob vom System her oder personell, ob mit Friedhelm Funkel oder Uwe Rösler an der Seitenlinie. Mal agierten die Mittelfeldspieler zu dritt, mal zu viert, mal zu fünft. Mal mit einem klaren Sechser oder mit zwei Achtern, mal mit einem Zehner oder zwei Spielern in den Halbräumen. Die einzigen Konstanten waren die Außenspieler — wobei die je nach System auch der Angriffsreihe zuzuordnen waren. Personell sah es ähnlich aus. Lediglich Erik Thommy (34 Bundesliga-Einsätze), Adam Bodzek (28) und Alfredo Morales (27) durften sich als so etwas wie Stammspieler fühlen. Wenn er gesund war, galt das auch für Kevin Stöger. Für viele andere war es ein ständiges Hin und Her zwischen Rasen, Bank und Tribüne. Im Laufe der Saison standen elf verschiedene Mittelfeldspieler auf dem Platz.
Wer geht?
Eine ganze Menge. Die Abgänge, die sportlich am meisten schmerzen, sind die von Regisseur Kevin Stöger (neuer Verein noch nicht bekannt) und Außenspieler Erik Thommy, dessen Leihe vom VfB Stuttgart endete. Auch Aymen Barkok (Eintracht Frankfurt) und Valon Berisha (Lazio Rom) kehren zu ihren eigentlichen Klubs zurück, Lewis Baker (Chelsea) hatte das bereits während der Saison getan. Der fünfte Abgang ist vor allem emotional und für das Klima in der Kabine bitter: Oliver Fink lässt seine Karriere in Fortunas U 23 in der Regionalliga ausklingen. Große Einsatzzeit bekam er zuletzt zwar nicht mehr, wird dem Team aber definitiv fehlen.
Wer bleibt?
Drei, die kommende Saison eine größere Rolle spielen sollen: Marcel Sobottka, Adam Bodzek und Alfredo Morales. Und drei, die es schwerer haben dürften, auf möglichst viele Einsätze zu kommen: Johannes Bühler, Kelvin Ofori und Thomas Pledl. Im defensiven Mittelfeld dürfte sich also nicht so viel tun, im offensiven sowie auf den Außen wird das anders aussehen.
Wer hat einen Stammplatz?
Mindestens zwei aus dem Trio Sobottka, Bodzek und Morales dürften in nahezu jedem Spiel auflaufen. Das dürfte auch für Jakub Piotrowksi gelten, der vom KRC Genk aus Belgien kam und bislang als wichtigster Transfer der Sommerpause gilt. Der 22-Jährige ist laut Uwe Rösler zwar „kein Kevin Stöger“, wird aber der Mann sein, der in der Zentrale die Fäden zieht – ob als Achter oder Zehner. Bühler, Ofori, Pledl sowie die beiden Eigengewächse Gökhan Gül (war nach Wehen verliehen) und Shinta Appelkamp (eigene U 23) werden um jede Minute kämpfen müssen.
Was muss getan werden?
Sechs Abgängen stehen bislang drei Zugänge gegenüber. Das ist nicht nur quantitativ zu wenig, sondern auch qualitativ. Nicht alle bisherigen Neuen werden in der Lage sein, die Alten gleichwertig zu ersetzen. Vor allem für die Kreativpositionen braucht es noch neues Personal. Ein, zwei Flügelspieler sollten es schon noch sein. Auch in der offensiven Zentrale könnte der Kader mehr Tiefe vertragen. Der „Kicker“ berichtet, dass in England über ein Leihgeschäft des Walisers Ben Woodburn spekuliert wird. Der 20-Jährige vom FC Liverpool war zuletzt an den Drittligisten Oxford United verliehen, weil es im Kader des Meisters aber erneut keinen Platz für ihn geben dürfte, könnte er nun noch mal verliehen werden, diesmal an die Fortuna.
Weitere Gerüchte: Nana Ampomah und Kenan Keraman könnten Düsseldorf trotz gültiger Verträge verlassen. Aber das sind Stürmer. Um die dreht sich unser vierter und letzter Kader-Check in den nächsten Tagen.