Fortuna Düsseldorf Stürmer Emmanuel Iyoha wagt den nächsten Anlauf
Düsseldorf · Nach drei Jahren als Leihspieler in Osnabrück, Aue und Kiel wirkt der 22-Jährige deutlich gereift. Nun möchte er sich endlich bei seinem Heimatverein durchsetzen.
Eine signifikante Veränderung ist Emmanuel Iyoha sogleich aufgefallen. „Axel Bellinghausen als Co-Trainer zu sehen war erst einmal ungewohnt. Früher hat er auf dem Trainingsplatz noch regelmäßig dazwischen gegrätscht. Heute trägt er ein schwarzes Shirt und assistiert dem Trainer“, erzählt der 22-Jährige mit einem Lachen. Der Stürmer ist zurück in seiner Heimat, zurück bei Fußball-Zweitligist Fortuna. Mit dem Wiederkommen kennt sich der gebürtige Düsseldorfer aus. Das war schon in den Sommern 2019 und 2018 so. Doch nachdem ihn die Fortuna im August 2017 erstmals verliehen hatte — damals ging es zum VfL Osnabrück — blieb Iyoha jeweils nicht lange. Nach einem Jahr beim FC Erzgebirge Aue ging es zuletzt für eine Saison zu Holstein Kiel.
Nun aber scheint der zweimalige U 21-Nationalspieler bereit. Für einen neuen Anlauf bei seinem Klub, für den er bereits in der Jugend kickte und bei dem er über die B- und A-Junioren 2016 den Weg zu den Profis fand. „Gerade als junger Spieler ist es nicht immer einfach, sich in neuer Umgebung zurecht zu finden“, schaut Iyoha auf die drei vergangenen Saisons zurück. „Aber diese Zeit hat mir geholfen. Ich habe Erfahrungen gesammelt, konnte mich zeigen und habe mich menschlich weiterentwickelt.“
Vor allem in der zurückliegenden Saison bei Holstein Kiel hat Iyoha einen Sprung gemacht. 29 Einsätze, davon 24 in der Startelf, und neun Tore standen auf seinem „Abschlusszeugnis“. Der immer als großes Talent bezeichnete Stürmer möchte nun endlich auch bei seiner Fortuna beweisen, dass er gereift ist und hier Fuß fassen kann. „Früher hieß es immer: ,Der Iyoha ist körperlich noch nicht so weit.’ Ich denke, ich habe physisch nun auch zugelegt. In Kiel konnte ich außerdem viel Verantwortung übernehmen. Die vielen Spiele von Anfang an haben mir geholfen, um Konstanz in meine Spielweise zu bringen. Ich habe mir den nötigen Ehrgeiz und die nötige Gier angeeignet.“
Die Konkurrenz in Fortunas Offensive war immer groß, auch deshalb sammelte Iyoha in der Vergangenheit bei anderen Vereinen Erfahrung und Spielpraxis. Geändert hat sich daran grundsätzlich nichts. Rouwen Hennings erzielte in der zurückliegenden Saison 15 Tore in der Bundesliga und Rekordeinkauf Dawid Kownacki hat nach einem Jahr zu vergessen eine Menge gut zu machen. Und noch steht zudem Kenan Karaman im Kader. „Ja, die Qualität in der Offensive bei uns ist hoch. Irgendwann aber kommt immer der Moment, in dem du jemand anderen verdrängen musst“, sagt Iyoha selbstbewusst.
Wo ihn der Trainer künftig einsetzt, ist für den 1,91 Meter großen Profi zweitrangig. Iyoha könnte sich durchaus vorstellen, auch auf der offensiven Außenbahn zu spielen: „Mit dieser Position habe ich mich zuletzt angefreundet. Genau so gerne spiele ich im Zentrum.“ Die Hauptsache für ihn ist aber, dass es nach drei Lehrjahren nun bei der Fortuna klappt. „Als ich Uwe Rösler das erste Mal gesehen habe, war seine erste Reaktion: ,Die Größe hat er’. Auf mich hat er einen sympathischen ersten Eindruck gemacht“, erzählt der Offensivspieler von seiner ersten Begegnung mit dem Cheftrainer. Unter ihm will Iyoha nun bei Fortuna endlich durchstarten.