Fortuna Düsseldorf Mit viel Ungewissheit in die Vorbereitung
Düsseldorf · Rund ein Monat nach dem Abstieg aus der Fußball-Bundesliga kamen die Profis der Fortuna am Montag wieder zusammen. Zunächst standen Leistungs- und Corona-Tests an.
Der Mannschaftsbus der Fortuna wird in den kommenden Monaten selten still stehen. Rechnet man sämtliche Auswärtsfahrten in der nächsten Saison der zweiten Fußball-Bundesliga zusammen, liegen mehr als 12 000 Kilometer vor der Fortuna. Und als wäre das nicht schon genug, sorgte die DFB-Pokal-Auslosung am Sonntagabend für die nächste ausgedehnte Tour: In der ersten Runde müssen die Düsseldorfer zum FC Ingolstadt. Von Stadion zu Stadion sind das hin und zurück wieder mehr als 1000 Kilometer. Gespielt wird eine Woche vor dem Ligastart, irgendwann am Wochenende vom 11. bis 14. September.
Genaueres ist noch nicht bekannt. Und das passt dieser Tage ja zur Fortuna, wo noch relativ wenig klar ist. Zwar begann am Montag die offizielle Vorbereitung auf die neue Spielzeit mit den Corona- und Leistungstests. Aber wer von den anwesenden Spielern nächste Saison wirklich noch das Fortuna-Trikot trägt? Wer von außen dazukommen wird? Und mit welchen Zielen die Mannschaft von Trainer Uwe Rösler dann ins Rennen geht? Alles unklar.
Fortuna bekommt 22,33 Millionen Euro TV-Geld
„Es ist es schwierig, zum jetzigen Zeitpunkt ein konkretes Saisonziel festzulegen. Natürlich haben wir einen hohen sportlichen Ehrgeiz, aber wir müssen auch realistisch sein und unsere Möglichkeiten richtig einschätzen“, sagte Sportvorstand Uwe Klein jüngst der WZ. Allerdings wollte er nicht verhehlen, dass die Fortuna „als Bundesligaabsteiger ambitionierte Ziele“ habe.
Etwas anders wäre auch kaum zu rechtfertigen. Zwar gibt es prominente Namen wie den HSV oder Hannover 96 in der Liga, finanziell brauchen sich die Düsseldorfer aber nicht verstecken. Die Fortuna ist schuldenfrei, hat auch während der Corona-Krise nicht alle Reserven aufgebraucht und bekommt künftig das zweitmeiste TV-Geld der Zweitligisten. Laut einer Tabelle, die der „Kicker“ am Montag veröffentlichte, darf sie mit 22,33 Millionen Euro rechnen.
Ob das reicht, um Leistungsträger wie Kaan Ayhan, Kenan Karaman oder Matthias Zimmermann zum Bleiben zu bewegen? Schwierig. Anders ist die Lage bei Bernard Tekpetey. Der Leihspieler vom FC Schalke hatte sich kürzlich abfällig über Trainer Rösler geäußert. Weil er in der Rückrunde keine Rolle mehr spielte, sagte der Offensivspieler der „Bild“: „Ich werde auf keinen Fall bei Fortuna bleiben und nicht mehr unter diesem Trainer spielen.“ Am Montag stellte ihn die Fortuna vorerst frei, „damit er sich um seine persönliche Zukunft kümmern kann“, wie es in einer Mitteilung hieß. Folglich war er auch nicht zu den Tests erschienen. Auch Davor Lovren, in der vergangenen Saison an den kroatischen Erstligisten Slaven Belupo verliehen, wird nicht mehr zum Profikader gehören. Er trainiert derzeit mit der U23 – und verletzte sich nun auch noch.
Iyoha und Gül sind wieder da
Dafür kamen am Montag zwei alte Bekannte wieder, die in der vergangenen Saison ebenfalls verliehen waren: Emmanuel Iyoha (Holstein Kiel) und Gökhan Gül (SV Wehen Wiesbaden). Beide sollen in der Vorbereitung eine Chance bekommen, sich dauerhaft für die erste Mannschaft zu empfehlen.
In der will auch Marcel Sobottka wieder eine größere Rolle spielen. In der abgelaufenen Saison stand der 26-Jährige nur bei rund einem Viertel der Spiele in der Startelf. Nach dem Abstieg will der Mittelfeldspieler wieder einen Stammplatz ergattern. Am Montag zeigte er gleich mal, wie ernst es ihm ist, da kam er um 8 Uhr als Erster in die Kabine. Am Mittwoch geht es dann erstmals auf dem Platz. Zuschauer sind weiterhin nicht gestattet. Das erlauben die Hygienevorschriften der Deutschen Fußball Liga nicht. Wann sich das ändert? Unklar. Wie derzeit so vieles bei der Fortuna.