Fortuna Düsseldorf Kownacki: „Ich möchte bei Fortuna Düsseldorf bleiben“
Düsseldorf · Dawid Kownacki fühlt sich sehr wohl in bei Fortuna Düsseldorf und sagt, dass er in Italien keine Zukunft mehr sehen würde. Nun müssten sich nur beide Vereine einigen.
Fortunas Fans haben aktuell das Problem, die schönste Saison seit langer, langer Zeit zu erleben, und trotzdem können sie das nicht genießen. Deutlich mehr als zehn Abgänge drohen, wenn nahezu alle Leihspieler den Verein verlassen und auch die Umworbenen wie Kevin Stöger (angeblich für 4,5 Millionen Euro), Kaan Ayhan, Benito Raman und Matthias Zimmermann Düsseldorf verlassen würden. Umso schöner ist ein deutliches Bekenntnis zum Verein, wie es jetzt Dawid Kownacki formulierte: „Ich möchte unbedingt bei Fortuna bleiben“, sagte der polnische Nationalspieler. „Wenn sich die Vereine einigen könnten, wäre ich glücklich.“
Doch das dürfte schwer sein. Bei Sampdoria Genua ist hinter den Kulissen derzeit mächtig Betrieb, weil der Klubeigener angeblich seine Schulden mit dem Verkauf des italienischen Erstligisten decken möchte. „Was da in Italien passiert, interessiert mich nicht. Ich möchte mich auf die Fortuna und meine Familie konzentrieren“, sagt Kownacki, der schon bei der Frage nach Sampdoria die Augen verdrehte und sich dort offensichtlich nicht wohl gefühlt hat.
Jetzt stehen seine beiden Familien im Mittelpunkt. Der frisch gebackene Vater der kleinen Lena will seine Frau Ola (Spitzname für Alexandra) in den nächsten Tagen nach Düsseldorf holen. Die kleine Familie wäre dann die letzten drei Saisonspieler der Fortuna in Düsseldorf vereint. „Was danach passiert, weiß ich noch nicht“, sagt Kownacki, der in Düsseldorf dann gerne eine neue, größere Wohnung für die Familie und Hündin Molley beziehen möchte.
Seine zweite Familie ist die Mannschaft von Fortuna, in der er sich unglaublich wohl fühlt. „Es geht hier familiär zu“, sagt Kownacki. „Das tut sehr gut und hat mir hier alles erleichtert.“ Dass ihm auch sein Trainer noch die Reisen nach Polen zu Frau und Kind erlaubt hat, machte sein Familienglück mehr oder weniger perfekt.
Zuletzt war der 22-Jährige mit den eigenen Leistungen unzufrieden
Dass der Kapitän des polnischen U 21-Nationalteams besser spielen möchte, als zuletzt, versteht sich nach der Aussage des 22-Jährigen von selbst. Er hofft auf das Verständnis der Fans. „Es war wichtig für mich, bei der Geburt dabei zu sein und auch meine Frau in Polen zu unterstützen“, sagt Kownacki, der auch die zwei freien Tage Anfang dieser Woche nutzte, um nach Polen zu fliegen. „Es ist schön, dass der Trainer so viel Verständnis hat“, sagt er. „Die Reisen und der große Aufwand haben ein wenig meine Kräfte angegriffen.“ Daher will Kownacki in den letzten drei Spielen unbedingt unter Beweis stellen, dass er eine wahrscheinlich hohe Ablösesumme auch wert sei.
Einige Fachleute gehen davon aus, dass er mit seinen Anlagen — Schnelligkeit, Torgefährlichkeit und Auge für die Situation — auf dem Weg zum Weltstar ist. Doch Kownackis feste Verpflichtung bleibt für die Fortuna ein Risiko. Denn die Summe, die Sampdoria Genua aufruft, liegt mindestens bei 5 Millionen Euro. Doch die Italiener werden mit sich handeln lassen, denn ein unzufriedener Spieler, der unbedingt weg will, nutzt einem Verein wenig. Allerdings hat Sampdoria offensichtlich auch nicht viel dazu beigetragen, dass sich Kownacki in der norditalinischen Hafenstadt besonders wohl fühlte. Fortunas Sportvorstand Lutz Pfannenstiel ist auch optimistisch, was die Verhandlungen angeht. „Es gibt zwar eine Option. Das heißt aber nicht, dass der Spieler dann auch nur zu dieser Summe kommen kann.“ Fortuna bleibt geduldig. „Wir haben keinerlei Eile und Druck“, sagt Pfannenstiel, der nicht begreifen kann, dass von einem großen Ausverkauf bei der Fortuna gesprochen wird.