Lambertz muss TV-Interview abbrechen: Warum Fortuna mit dem Sender Sky im Clinch liegt
Düsseldorf. Andreas Lambertz war ratlos. Gerade hatte der Kapitän von Fußball-Erstligist Fortuna Düsseldorf zur Antwort auf die erste Frage des Sky-Reporters Ecki Heuser nach dem 1:1 in Dortmund ausgeholt, als er plötzlich stockte — und dann unsanft aus dem Interview gerissen wurde.
Manager Wolf Werner hatte schnellverordnet, dem Bezahlsender an jenem Spieltag keine Interviews mehr zu gewähren und zog seinen Kapitän davon.
„Warum das denn?“ fragte Lambertz noch erstaunt. Und der TV-Zuschauer hörte den 70-jährigen Werner schreien: „Die haben uns nur niedergemacht.“ Weg waren beide, stehen blieb nur Heuser.
Fortuna Düsseldorf und Sky — das scheint keine Liebesbeziehung mehr zu werden. Der Grund: Der Sender, der für seine exklusiven Übertragungsrechte viel Geld in die Kassen der Profivereine spült, habe sich über seine Kommentatoren und Reporter mehrfach despektierlich über Fortunas bescheidene Möglichkeiten und ihren vermeintlich defensiven Spielstil geäußert. „Das war eine verunglimpfende, beleidigende und desolate Berichterstattung. Deshalb gibt kein Spieler, Trainer oder Funktionär ein Interview für die“, sagte Werner.
Schon nach dem 2:0-Sieg gegen Hamburg hatten Fans genau das beklagt. Auch Wolf-Christoph Fuss philosophierte als Kommentator des Auftritts in Dortmund über den Stil der Fortunen, als seien Werte wie Einsatz und Motivation — belohnt mit inzwischen schon 15 Punkten — verpönt. Schon als Trainer Norbert Meier vor Monaten von einem Reporter des Senders „Sky Sport News HD“ auf jene spielerischen „Missstände“ angesprochen wurde, resultierte daraus ein Konflikt. Für den Reporter sollte es keine Interviews mehr geben, Meier fühlte sich vorgeführt, erst ein kleiner Friedensgipfel glättete die Wogen.
Den hat es offenbar jetzt erneut gegeben. Der TV-Sender suchte am Mittwoch das Gespräch. Werner würde sein Verhalten bedauern, erklärte Sky-Sportchef Burkhard Weber: „Damit ist das für mich erledigt."