Fortuna Düsseldorf Marco Kurz: Nur Rensing ist gesetzt

Der Trainer weiß, dass er noch viel Arbeit hat. Noch fallen die Fortunen zu oft in alte Muster zurück.

Foto: Christof Wolff

Belek. Marco Kurz brachte es am letzten Tag des einwöchigen Trainingslagers der Fortuna an der türkischen Ägäis auf den Punkt: „Wir haben in den drei Spielen hier in der Türkei viele gute Momente gehabt. Aber wir fallen immer wieder in die alten Muster zurück“, sagte der Trainer. Tatsächlich zeigte seine Mannschaft gegen den bulgarischen Meister Ludogorets Razgrad und gegen den Schweizer Erstligisten FC St. Gallen sehenswerte Ansätze, verlor die beiden Partien aber wegen großer Leistungsschwankungen, eklatanter Abschlussschwächen und kapitaler individueller Aussetzer in der der Verteidigung mit 1:3 und 0:1. Vieles erinnerte da an die Partien der verkorksten Hinrunde. Gut tat zum Abschluss der Trainingswoche der 1:0-Erfolg gegen den ungarischen Zweitligisten Szeged 2011. Trotz der vielen Baustellen, die sich Fortunas Chefcoach während der zehn intensiven Übungseinheiten und den drei Partien auftaten, zog er ein positives Fazit des Aufenthaltes in Belek. „Wir haben gut gearbeitet, hatten tolle Bedingungen. Kein Spieler hat sich verletzt. Das Team ist dabei, sich zu finden“, meinte der 46-Jährige. „Wichtig war zudem, dass wir auch mit jenen Akteuren arbeiten konnten, die zuletzt verletzt waren, wie zum Beispiel mit Bolly, Avevor und Sobottka.“

Offensichtlich wurde in Belek, dass Kurz während der kommenden anderthalb Wochen bis zum Punktspielstart gegen den 1. FC Heidenheim immens viel Arbeit bleibt, es noch eine Menge Baustellen gibt. „Die Mannschaft braucht Konstanz über 90 Minuten. Die Fehlpässe, die zu Gegentoren führen, müssen wir gen Null schrauben“, fordert der Coach. Er zielt damit unter anderem auf jene Spielszenen in den Testpartien, in denen Julian Schauerte und Lukas Schmitz den Gegnern die Bälle unbedrängt in die Füße spielten und so zwei Gegentore verschuldeten. „Das geht in dieser Häufigkeit nicht. Wir dürfen nicht in Schönheit sterben, da muss der Ball zur Not mal auf die Tribüne gedroschen werden.“ Zur mangelnden Chancenverwertung meint Kunz: „Mir ist wichtig, dass wir schon mal die Optionen haben, dass wir uns eine Menge guter Möglichkeiten herausspielen. Nun müssen wir die Verwertung noch nach oben schrauben, das wird Stück für Stück kommen, denn es gibt kein Training ohne Torschusstraining.“

Fortuna in Belek - ein Sieg zum Abschluss
19 Bilder

Fortuna in Belek - ein Sieg zum Abschluss

19 Bilder

Nach den Niederlagen in der Türkei hatte sich der Trainer unter anderem mit Kapitän Karim Haggui zusammengesetzt. „Wir waren uns einig: So kann es nicht gehen. Es muss von jedem mehr kommen“, berichtete der Innenverteidiger aus diesem Gespräch. „Ich erwarte, dass wir jetzt eine Reaktion zeigen, wir haben keine Zeit mehr, wir befinden uns mitten im Abstiegskampf.“ Die Aussetzer ob in der Abwehr oder im Angriff und die Leistungsschwankungen schiebt der tunesische Nationalspieler alleine auf mangelnde Konzentration. „Das ist keine Sache der Qualität.“ Haggui erwartet, dass der Kampf um den Klassenerhalt für Fortuna bis zum Schluss eine spannende Angelegenheit bleibt. „Die 2. Liga ist sehr ausgeglichen, es kommt auf kleinste Details an“, meint er. Ein Platz in der ersten Elf hat laut Kurz noch kein Spieler sicher — bis auf den Keeper. „Wir haben zwei sehr starke Torleute und einen sehr guten Nachwuchsmann. Michael Rensing hat aber minimal die Nase vorn, er hat durch die Hinrunde einen kleinen Vorteil.“ Kurz gab seinen Spielern für die ersten beiden Tage nach der Rückkehr aus dem Trainingslager — für Dienstag und Mittwoch — trainingsfrei. Am Donnerstag beginnt mit einer Doppelschicht dann der Endspurt in der Vorbereitung.