"Maxi" Beister: Der Jüngste will mehr als nur Koffer tragen und Bälle holen

Maximilian Beister ist in der Stürmer-Hierarchie noch ganz unten.

Düsseldorf. Maximilian Beister klingt irgendwie zwischen Leid und Stolz, wenn er sagt: "Irgendwann bin ich ja nicht mehr der Jüngste." Im Moment ist er es unter den Zweitliga-Fußballern der Fortuna, muss Bälle und andere Dinge tragen, beim Ein- und Auspacken kräftig mithelfen. Das Los der Neulinge.

Beister ist 19 Jahre alt. Sturmkollege Marcel Gaus ist als Zweitjüngster ein knappes Jahr älter. Dabei hat Beister vielen seiner neuen Mannschaftskollegen etwas voraus: Er hat schon in der ersten Bundesliga gespielt. Sicher, nur zweimal eingewechselt für ein paar Minuten im Trikot des Hamburger SV, aber immerhin, oder? "Nee, da bilde ich mir nichts drauf ein. Ich habe mich hier in Düsseldorf hinten anzustellen." Das gilt für die klare Hierarchie im Team genauso wie für einen Platz in der ersten Elf.

Da hilft ihm die Erfahrung als Junioren-Nationalspieler (U19, U20) auch nur bedingt. Im Sturm dürfte er es hinter den Routiniers Sandor Torghelle und Ranisav Jovanovic sowie Marcel Gaus und neben Fortuna-II-Talent Marco Königs schwer haben.

Zumal Sport-Geschäftsführer Wolf Werner sicher noch auf der Suche nach einem "gestandenen Angreifer" ist. Angesichts der Verletzungsanfälligkeit von Jovanovic und der Ungewissheit von Torghelles Leistungsvermögen. Dass auch Beister, Königs und Gaus ihre Chance haben werden, ist allerdings ebenso sicher.

Als Linksaußen, zentral oder als hängende Spitze sehe er sich, sagt "Maxi" Beister, dem sie bei der Fortuna durchaus Zeit gegeben haben. Der Leihvertrag läuft über zwei Jahre, ein drittes ist optional. Beister weiß um seine Rolle und verspricht artig: "Ich möchte dem Verein etwas zurückgeben, von der Chance profitieren."

Beim HSV hatte er die nicht mehr gesehen, obwohl er auf dem Sprung zu sein schien. Aber die Konkurrenz im Sturm der Hanseaten war eine Nummer zu groß, das offenbarten auch die HSV-Verantwortlichen. "Da waren alle offen und haben gesagt, dass es schwer für mich werden dürfte, zum Einsatz zu kommen."

Im Regionalliga-Nord-Team hätte er weiter kicken können gegen den ZFC Meuselwitz oder den VC Plauen. Beister entschied sich lieber für Duisburg, Hertha und Arminia Bielefeld als Gegner. Zur Fortuna in die 2. Liga zu gehen, sei auch kein Rückschritt, Düsseldorf sei ein guter Verein, sagt Beister.

Er fühlt sich "super aufgenommen". Die Stadt habe er sich mit den neuen Kollegen schon angeschaut, vom Schwung der vergangenen Saison einiges gespürt. Auch mit seinen Äußerungen stellt sich "Maxi" ganz brav hinten an.