Fortuna Düsseldorf Michael Rensing freut sich auf die neue Fortuna-Saison
Wiesensee. Die Fans von Fortuna Düsseldorf sind sich in einer Sache völlig einig. Wenn nach dem besten Spieler ihrer Mannschaft in der vergangenen Zweitliga-Saison gefragt wird, gibt es nur eine Antwort, und die lautet: Michael Rensing.
Nicht nur die Paraden, Reaktionen und konstant guten Leistungen des Torhüters haben dafür gesorgt, dass er aus einer Mannschaft herausstach, die zum Saisonende noch in arge Abstiegsgefahr geriet. Der 33-Jährige überzeugte auch als Führungsspieler, rüttelte seine Mitspieler nach Rückschlägen auf und blieb immer positiv.
Rensing ist bei Fortuna nach schwierigem Start im Juli 2013 zum absoluten Teamplayer gereift. „Jetzt habe ich Vorfreude gespürt, und es war cool, sich am Trainingsgelände wiederzusehen“, sagt Rensing. „Es kann wieder losgehen, auch weil wir eine gute Truppe zusammen haben. Und es soll ja noch der eine oder andere kommen. Die Moral und das Teamgefühl sind absolut intakt.“ Sonst hätte es tatsächlich am Ende der vergangenen Saison ein böses Ende mit Fortuna nehmen können.
„Nach der Hinrunde fingen ein paar Jungs bei uns schon an, zu träumen“, sagt der vielleicht beste Zweitliga-Keeper. „Man hat gesehen, was theoretisch möglich ist, wenn es läuft und was passieren kann, wenn es nichts mehr passt.“ Das passiere eben, wenn man nur ein Prozent nachlässt.
Nachlassen, Ausruhen oder Träumen gibt es bei Michael Rensing nicht. „Nur durch Fleiß und harte Arbeit kann man selbst entscheiden, wie man vorwärtskommt. Alles andere ist nicht zu beeinflussen“, sagt er, der ehrgeizig bleibt und für den Zufriedenheit ein Fremdwort ist. „Ich ärgere mich über jede Aktion,, in der ich etwas hätte besser machen können“, sagt Fortunas Nr. 1. „Mich stören Kleinigkeiten, das liegt in meiner Natur.“ Er gehe aber „gesund selbstkritisch“ mit sich um. „Ich kann noch besser werden, weil ich sicher bin, dass da noch was geht“, erklärt Rensing, dessen gutes Gefühl in dieser Hinsicht auch mit den Fähigkeiten von Torwarttrainer Claus Reitmaier zusammenhängt.
An eine Rückkehr in die Bundesliga, wo er bereits mit den Bayern, Köln und Leverkusen spielte, denkt er nicht. Sein Debüt für die Werkself gab er am 4. November 2012 beim 3:2-Sieg von Bayer 04 im Heimspiel gegen Fortuna. So muss er länger überlegen, was er auf die Frage antwortet, wie es wäre, mit seinem jetzigen Verein den Aufstieg zu schaffen. „Grundsätzlich wäre es der Wahnsinn, mit der Fortuna in der ersten Liga zu spielen“, meint Rensing dann. „Aber das ist so weit weg. Und ich schaue ohnehin nur von Training zu Training und von Spiel zu Spiel.“
Der Verein hat sich aber das Ziel gesetzt, dass es mittelfristig nach oben gehen soll. In der nächsten Saison soll es Platz sechs oder besser für die Fortuna sein. „Grundsätzlich finde ich es gut, wenn man die Messlatte höher legt. Selbst in der vergangenen Saison wäre es dicke drin gewesen, ein paar Punkte mehr zu holen und Platz sechs zu erreichen“, sagt „Rense“, wie er von seinen Mitspielern genannt wird. „Jetzt, mit ein paar guten, neuen Spielern sollte mehr drin sein. Also ist es ist ein realistisches Ziel.“
Ohnehin ist der 33-Jährige der Meinung, dass der Verein den richtigen Weg geht. „Der Umbruch, den der Verein angestoßen hat, war nötig.“ Dass bereits passende Leute geholt wurden, davon ist Rensing überzeugt, der vor allem von Mittelfeldspieler Florian Neuhaus sehr angetan ist. Obwohl es noch ein paar Wochen bis Saisonbeginn sind, spürt man die Angriffslust und den Elan von Michael Rensing. Nur eines will er mit Start in die neue Saison nicht: „Da unten wieder runkrebsen, ist keine Option. Und nur eine gute Hinrunde zu spielen auch nicht.“ Den Fans spricht der beste Fortune der vergangenen Saison damit aus dem Herzen.