Neue Hoffnung dank Hoffer

Der Stürmer galt schon fast als Fehleinkauf, jetzt wurde er zum Matchwinner.

Düsseldorf. Ein Schuss, ein Tor, ein ganzer Verein, der sich mit einem Sieg von den Ketten der Krise befreit hat. Bei Fußball-Zweitligist Fortuna Düsseldorf herrscht nach tristen Wochen wieder so etwas wie Aufbruchstimmung. Auch dank des Mannes, den viele schon als Fehleinkauf abgestempelt hatten: Erwin „Jimmy“ Hoffer.

Nur ungern erinnern sich die Fortuna-Fans an die ersten Auftritte des international erfahrenen Angreifers zurück, allzu selten konnte der 26-Jährige Torgefahr ausstrahlen. Seit der 31. Minute auf dem Betzenberg ist diese Erinnerung nur noch eine Nummer im Archiv. Denn da gab Hoffer der Fortuna neue Hoffnung.

Es ist eine dieser typischen Fußball-Geschichten, dass gegen den hochfavorisierten 1. FC Kaiserslautern ausgerechnet der 31-jährige Österreicher den Siegtreffer markierte. Hatte er in der vergangenen Rückrunde doch noch selbst für die Pfälzer gespielt.

Dass Hoffer ausgerechnet bei seinem Ex-Klub zum ersten Mal traf, war ihm persönlich herzlich egal. Er hofft vielmehr nun endlich in Düsseldorf angekommen zu sein. „Ich wurde hier super aufgenommen, fühle mich hier sehr wohl, aber der Anfang war schwierig“, sagt er.

Selbst zwei Tage später, gestern nach dem Training, ist dem zu Saisonbeginn bei Champions League-Teilnehmer SSC Neapel aussortierten Angreifer die Freude und die Erleichterung über sein erstes Pflichtspieltor für Fortuna im Gesicht abzulesen. „Es ist umso schöner, dass ich mit diesem Tor der Mannschaft helfen konnte und wir 1:0 gewonnen haben“, sagt der 28-fache österreichische Nationalspieler.

Hoffer kam nach dem zweiten Spieltag zur Mannschaft, hatte keinerlei Vorbereitung. „Das habe ich jetzt aufgeholt. Ich fühle mich absolut fit. Jetzt will ich regelmäßig treffen, um der Mannschaft zu helfen.“

Beim Spiel gegen den FCK profitierte Hoffer auch vom sehr emsigen Charlison Benschop, der viele Bälle im Mittelfeld abholte und Hoffer bediente. „Ob das jetzt die optimale Sturmbesetzung ist, das muss der Trainer wissen. Aber das hat schon sehr gut gepasst.“

Ansonsten fällt seine beinahe demütige Bescheidenheit auf. Im Training wolle er sich anbieten, auf viele Einsatzminuten hofft er. Und auf Tore sowieso. Am besten schon gegen Energie Cottbus am Samstag. Dann könnte aus einem scheinbaren Missverständnis noch eine Erfolgsgeschichte werden.