Fortuna Düsseldorf Özkan Yildirim: „Nur noch ein paar Prozent Fitness fehlen“
Özkan Yildirim war zunächst ein Pechvogel. Nach seiner schweren Verletzung hat er sich inzwischen zurückgemeldet.
Düsseldorf. Einen idealen Start stellen sich Profifußballer sicherlich anders vor, als ihn Özkan Yildirim bei Fortuna Düsseldorf erwischt hat. In Bremen war er lange verletzt und konnte erst in der Schlussphase der vergangenen Saison für Werder noch einmal im Abstiegskampf eingreifen. Nach seinem Wechsel an den Rhein war er einer der Hoffnungsträger im Team des Zweitligisten. Nach guten Trainingsleistungen in der Vorbereitung wurde er in Sandhausen eingewechselt und verletzte sich in einem Zweikampf in der Nachspielzeit schwer. Der 23-Jährige erlitt einen Oberschenkelbruch und musste die nächsten sieben Spieltage von der Tribüne aus zusehen, bevor er sich wieder herangekämpfen konnte. Gegen Bielefeld war er endlich wieder von Anfang an dabei, konnte 65 Minuten spielen und zum 4:0-Erfolg beitragen. Beim 0:3 gegen Dresden durfte er wieder beginnen, aber auch für ihn lief in diesem Spiel trotz einiger technischer Kabinettstücken sonst alles schief.
Immerhin ist er auf dem Weg, wieder völlig fit zu werden. „Ja, mir geht es gut, ich habe keine Schmerzen mehr“, sagt Özkan Yildirim, der schnell spielfähig wurde, aber von seiner Bestform noch ein gutes Stück entfernt ist. „Andere Spieler holen sich ihre Fitness und Form über Monate, hatten Vorbereitung und Spiele. Ich muss sie mir in drei, vier Wochen holen.“
Wegen der zugespitzten Personalsituation musste Yildirim spielen, obwohl er noch nicht bei 100 Prozent war. Jeden Trainingstag kann er im Augenblick nutzen, um sich weiter zu steigern. „Für mich hat das Spiel gegen Dresden viel gebracht, obwohl ich nur 60 Minuten gespielt habe“, sagte Yildirim im Gespräch mit der WZ. „Man kann so viel trainieren, wie man will, die Spielpraxis ist entscheidend, um das höchste Niveau zu erreichen. Das Ergebnis für die Mannschaft war natürlich schlecht.“
Inzwischen hat der ehemalige U 21-Nationalspieler für Deutschland die Enttäuschung des Dresden-Spiels abgehakt und richtet seinen Fokus auf die nächste Begegnung am kommenden Sonntag in Hamburg. Natürlich will er dort im Kader stehen. „Ich fühle mich körperlich besser als vor zwei Wochen, merke, dass die Fitness langsam zurückkehrt. Das spüre ich auch in den Sprints“, sagte Yildirim, der sich sehr gut von seinen Teamkameraden während der schweren Zeit betreut gefühlt hatte. „Die Jungs waren für mich da, was aber auch für die Physios und für alle im Verein bis zum Präsidenten galt“, sagte der 23-Jährige. „Auch deshalb bin ich so schnell zurückgekommen.“ Positive Stimmung helfe ihm weiter. „Wichtig ist aber nun, dass wir als Mannschaft punkten, und ich möglichst viel Spielpraxis bekomme.“ Für ihn ist ganz klar, dass er noch mehr Fitness benötigt. „Ich brauche die Sprints für meinen Spielstil. Dann kann ich auch die Jungs gut in Szene setzen.“ Für die Saison hofft, „Ötzi“, dass es weiter nach oben geht. „Da sind uns eigentlich keine Grenzen gesetzt. Wir müssen eigentlich nur den Abstand nach unten vergrößern.“