Oliver Fink hat „Herrn Eigentor“ eingeholt

Der Winkelkracher zum 1:0 gegen Oberhausen hat bei ihm und der Mannschaft einige Fesseln gelöst.

Düsseldorf. Es war ein Geistesblitz von Oliver Fink. Deshalb wusste der Mittelfeldspieler der Fortuna nachher selbst nicht genau, wie ihm geschehen war.

"Wie ich den Ball getroffen habe, muss ich mir noch einmal im Fernsehen anschauen", sagte Fink, der mit seinem Winkel-Kracher die ansehnliche zweite Hälfte des Fußball-Zweitligisten beim 3:0-Sieg gegen Oberhausen am Freitag eingeleitet hatte.

"Vor der Pause hatte Oliver oft noch falsche Entscheidungen getroffen", erklärte Norbert Meier. "Das Tor hat ihm unglaublich gut getan. Endlich hat er sich getraut, und endlich hat mal wieder ein Mittelfeldspieler getroffen."

Es war einer von vier Torschüssen, die der Defensivmann auf das Oberhausener in den 90 Minuten abgegeben hatte - bester Wert seiner Mannschaft.

"Das Tor war das Zeichen", erklärte Fortunas Trainer. "Wir standen nicht mehr so tief und uns sind auch wesentlich weniger Abspielfehler als im ersten Abschnitt unterlaufen."

Das passte zu dem Abend, an dem bei den Gastgebern bis zum endgültigen 3:0 dann fast alles klappte. Auch Sandor Torghelle durfte über sein erstes Pflichtspieltor im Fortuna-Trikot jubeln.

Norbert Meier verriet dazu ein Geheimnis: "Wolf Werner hat es gewusst, dass Sandor endlich trifft." Selbst Michael Melka kam über den ganzen Platz gestürmt, um dem Ungar zu gratulieren, der sich wohl nichts sehnlicher gewünscht hatte, als endlich den Ruf als Chancen-Tod abzulegen.

Mit dem Ende der Torflaute fand der Ungar jedoch nicht seinen Auskunftswillen wieder, mochte (erneut) nichts öffentlich kommentieren.

"Für die zweite Hälfte hatten wir uns vorgenommen, mehr Abschlüsse zu versuchen," sagte Fink. Dass es gleich so gut klappte, habe der Fortuna natürlich in die Karten gespielt.

Auch dass die Oberhausener sich mit zwei Gelb-Roten Karten selbst dezimierten oder laut Gäste-Trainer Hans-Günter Bruns vom Schiedsrichter deutlich benachteiligt wurden.

In der internen Torschützenliste hat "Finki" jenen Herrn "Eigentor" eingeholt - zwei der nun zehn Saisontreffer der Düsseldorfer besorgten die Gegner. "Für uns war es auch wichtig, die drei Tore zu schießen. Das tut auch unserem Selbstvertrauen ziemlich gut."

Das sah man an Patrick Zoundi, der nach dem 1:0 und seinem Wechsel auf die linke Seite immer gefährlicher wurde. Er, der in den ersten Spielen sonst regelmäßig in der Schlussphase kräftemäßig abgebaut hatte, sorgte immer wieder für Gefahr und war auch an der Entstehung des zweiten Tores maßgeblich beteiligt.

"Da auch alle Spieler schneller nachgerückt sind, konnten wir die Gäste viel mehr unter Druck setzen", erklärte Meier.