Nach sechs Wochen Posse um Funkel vergessen - Bei Fortuna Düsseldorf haben sich alle wieder lieb
Düsseldorf · Die Erfolge der Rückrunde haben die Posse aus Marbella schnell vergessen gemacht. Dabei ist es gerade einmal rund sechs Wochen her, als Robert Schäfer und Friedhelm Funkel das Ende der erfolgreichen Zusammenarbeit zum Saisonende verkündeten.
Robert Schäfer lief nach dem 2:1-Heimsieg von Fortuna Düsseldorf über den 1. FC Nürnberg am vergangenen Samstagabend beinahe beschwingt durch die Gänge der Arena. Dem Vorstandsvorsitzenden des Fußball-Bundesligisten waren Freude und Erleichterung über den achten Saisonsieg im 23. Spiel gleichermaßen anzusehen. Mit nunmehr 28 Punkten und zwölf Zählern Vorsprung auf den Relegationsplatz steht der Aufsteiger glänzend da. „Ich möchte gar nichts sagen, sondern nur abklatschen“, sagte der 42-Jährige und verteilte tatsächlich „High Fives“ an die auf Torschütze Kaan Ayhan wartenden Medienvertreter.
Wenige Minuten zuvor hatten sich Cheftrainer Friedhelm Funkel und Sportvorstand Lutz Pfannenstiel mit dem Schlusspfiff von Schiedsrichter Sascha Stegemann am Spielfeldrand umarmt. Die gute Stimmung war natürlich nicht zuletzt auch an den Gesichtern der Fortuna-Profis abzulesen, die erschöpft, aber mit einem Lächeln in die Kabine verschwanden.
Dabei ist es gerade einmal rund sechs Wochen her, dass es mit der durch neun Punkte in der perfekten „englische Woche“ vor Weihnachten geschaffenen Atmosphäre urplötzlich so bergab ging, wie mit einem professionellen Skifahrer bei einer Abfahrt. Von den Vorfällen im Winter-Trainingslager in Marbella ist in diesen Tagen nichts mehr zu spüren. Es ist beinahe so, als hätte es die Posse um den Vertrag von Funkel gar nicht gegeben, als Schäfer und der Trainer in einer denkwürdigen Presserunde das Ende der erfolgreichen Zusammenarbeit zum 30. Juni 2019 verkündeten — um wenige Tage später dann doch ein neues Arbeitspapier zu unterzeichnen.
Beteiligten haben sich zusammengerauft
Zehn Punkte aus den sechs Aufgabenstellungen nach der Winterpause haben all das verdrängt — als ob ein Regisseur eine dramatische Wendung aus seinem Film schneidet. Zum großen Teil ist die beachtlich schnell zurückgekehrte Ruhe ein Verdienst des Trainers und der Mannschaft, deren gemeinsame Arbeit unter den Irrungen nicht gelitten zu haben scheint. Andererseits haben Schäfer und Pfannenstiel die Situation im Nachhinein auch nicht schlecht moderiert. Wer und wer nicht bei der Fortuna nun tatsächlich über seinen eigenen Schatten gesprungen ist, bleibt am Ende das Geheimnis des jeweiligen Protagonisten.
Mit der aktuellen Situation als Tabellenzwölfter, dem gesteckten Saisonziel Klassenerhalt immer näher kommend, strahlen sie bei der Fortuna derzeit mit Recht ihre Zufriedenheit aus. Oder verleihen ihr mit Abklatschen Audsruck.