Fortuna Düsseldorf Raphael Wolf: Bewusster Neuanfang bei der Fortuna

Der Torhüter, der von Bundesligist Werder Bremen kam, möchte bei der Fortuna zu alter Stärke und Selbstvertrauen finden.

Foto: Wolff

Wiesensee. Wer als Torwart zur Fortuna wechselt, der muss genau wissen, was er tut. Denn Michael Rensing ist in Düsseldorf als Nummer 1 gesetzt, hat in der vergangenen Saison 34 Liga-Begegnungen sowie zwei Pokalspiele absolviert und agiert nahezu fehlerlos. Raphael Wolf hat sich dennoch entschieden, Werder Bremen gegen Fortuna Düsseldorf einzutauschen. In Bremen war der 29-Jährige nach einer Hüftverletzung und mehreren Operationen zuletzt nicht mehr erste Wahl und suchte nach ein paar Querelen in der Hansestadt nun eine neue Herausforderung.

Raphael Wolf über das Torwarttraining mit Claus Reitmaier

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„Es geht mir nicht darum, in der kommenden Saison immer von Anfang an zu spielen“, sagt Wolf, der am Sonntag beim 6:1 der Fortuna im Test gegen Eisbachtal sein erstes Spiel nach zwei Jahren problemlos absolvierte. „Dieser Vertrag, den ich bewusst nur für ein Jahr abgeschlossen habe, gibt mir die Chance, mich wieder heran zu kämpfen und entsprechend fit zu machen.“

Bei Fortuna wusste Wolf, was ihn erwartet, auch weil er mit Torwarttrainer Claus Reitmaier bereits in seiner Zeit beim Hamburger SV zusammengearbeitet hat. „Düsseldorf ist eine Superstadt, aber der Verein war das Entscheidende“, sagt der Torhüter, der offen und sympathisch rüberkommt. Auch innerhalb des Torhüterteams wird es keine Probleme geben, davon ist Wolf fest überzeugt. „Ich bin kein Typ, der stichelt oder mit unfairen Mitteln arbeitet, um den Konkurrenten auszustechen.“

Aber besser machen möchte er seine beiden Torhüterkollegen schon. Denn ohne Konkurrenzkampf und gegenseitige Motivation würde es nicht funktionieren. „Und wenn dann was passiert, was immer mal in einer langen Saison vorkommt, muss man selbst topfit sein“, sagt Wolf, der aber keineswegs auf das Pech oder eine Verletzung des Stammtorhüters hofft. Zuerst möchte er selber wieder fit werden. Und dafür müsse er in Ruhe arbeiten können und vom Training der Vorbereitung profitieren.

„Der Ansatz im Training ist hier ein völlig anderer“, sagt Wolf und lobt damit indirekt seinen Torwarttrainer. „Hier gibt es nicht nur die Standard-Übungen, sondern es ist alles vielfältiger angelegt und immer etwas Überraschendes dabei, weil auch im Spiel nicht immer alles nach Plan verläuft.“ Vor allem im taktischen Bereich würde bei Fortuna intensiver gearbeitet, als zuletzt in Bremen.

Von der Aufnahme innerhalb der Mannschaft ist der 29-Jährige sehr angetan. Die Kameradschaft untereinander habe ihn beeindruckt. Ihm wurde es leicht gemacht, sich schnell wohl zu fühlen. „Jetzt heißt es für mich, schnell in Form zu kommen und zu schauen, ob der Körper die Belastung gut annimmt“, sagt Wolf, der bis zum Alter von elf Jahren noch Stürmer war, so dass er selbst als Schlussmann auch fußballerisch ein gewisses Rüstzeug mitbekommen hat. Falls Wolf dazu beiträgt, dass die Torhüter-Position wie in den vergangenen Spielzeiten eine Bank ist, haben er und die Fortuna jedenfalls alles richtig gemacht.