Reck setzt auf Führungsfigur Pinto

Doch noch ist nicht klar, ob der 34 Jahre alte Routinier überhaupt morgen gegen Nürnberg spielt. Bolly fällt aber aus.

Foto: Christof Wolff

Düsseldorf. Oliver Reck wirkt nach außen entspannt und gelöst. Innen drin brodelt es, weil er natürlich auch selbst nicht mit der Situation der Fortuna nach der bitteren 2:3-Heimniederlage gegen Erzgebirge Aue zufrieden ist. Befürchtungen, dass sich nach einem erneut über lange Strecken leblosen Auftritt der Mannschaft morgen gegen den 1. FC Nürnberg auch das Schicksal von Oliver Reck bei der Fortuna erledigt hat, glauben die Wenigsten. Doch mehr Leidenschaft und Überzeugungskraft bei ihrem Auftritt gegen den Bundesliga-Absteiger würde die Fans überzeugen, dass mit dieser Mannschaft und diesem Trainer mehr drin ist, als es die jüngsten Eindrücke vermuten lassen.

Wenn die Lage kompliziert ist, kann man sie meistens mit klaren Handlungen vereinfachen. „Unser Spiel gegen den Club wird auf zwei einfachen Säulen aufgebaut sein“, erklärte Oliver gestern. „Wir müssen mit einer guten Organisation in der Defensive wieder Stabilität im Deckungsverbund herstellen.“ Die andere „Tugend“, die seine Spieler an den Tag legen sollen, sei ein mutiges und schnörkelloses Spiel nach vorne.

Dazu braucht eine Mannschaft eine zentrale Figur, die als Schaltstation und Taktgeber auf dem Platz die Mannschaft führt. Kapitän Adam Bodzek konnte das gegen Aue nicht sein. So hofft Oliver Reck, dass Sergio Pinto diesmal wieder die Rolle verkörpern kann. Der 34-Jährige stieg gestern Morgen wieder ins Mannschaftstraining ein, absolvierte bis auf die Schussübungen die komplette Einheit und schien damit wenig Probleme im gereizten rechten Knie zu haben. „Wir müssen sehen, wie das Training auf die Gelenke wirkt“, sagt Oliver Reck. „Sergio ist auf jeden Fall der richtige Spieler für die zentrale Position im Mittelfeld, und er kann uns Stabilität geben. Er ist einer, der die Mannschaft besser macht.“

Im Hinspiel in Nürnberg hatte sich der Deutsch-Portugiese beim 2:0-Erfolg für eine exzellente Leistung mit einem Tor selbst belohnt. „Wir sind zwar nicht allein abhängig von seiner Leistung, aber ich hatte ihn ja auch vor der Saison als Führungsspieler auserkoren. Und als solcher ist er sehr wichtig für uns.“

Ob Reck es wieder mit einer Dreierkette oder vier Spieler auf einer Linie versuchen wird, ließ er offen. „Die Aufstellung und die Taktik bleiben in der Kabine“, sagte Fortunas Trainer, der wieder auf Jonathan Tah und Bruno Soares nach deren Spielsperre setzen kann. Falls Reck eine Dreierkette favorisiert, kämen beide zum Einsatz. Im Falle einer Viererkette stünde wohl Tah neben Kapitän Bodzek in der Startaufstellung, in der erneut auch Mathis Bolly nicht erscheint. Trotz einer Woche Individualtraining ist der Nationalspieler der Elfenbeinküste nicht spielfähig. Er sitzt morgen nur auf der Tribüne.

Reck achtet nicht auf die derzeit mäßige Stimmung im Umfeld und spürt auch keinen besonderen Druck: „Ich konzentriere mich auf das Wesentliche“, sagt der Trainer. „Wenn wir unsere Trainingsleistungen im Spiel zeigen können, müssen wir auch keine Angst haben.“