Reck vertraut auf die „Alten“
Zwei der sechs Neuen dabei. Umstellungen in Berlin.
Düsseldorf. Es ist ein altes Spiel der Trainer, während der Vorbereitung immer wieder zu betonen, jeden Spieler zu brauchen. „Wir sind ein Team, alle sind wichtig“, lautet das Signal. Oliver Reck ist da keine Ausnahme. Dass der Fortuna-Coach aber gleich zum Start den 19 Jahre alten Joel Pohjanpalo aufbieten würde, damit hatten die wenigsten gerechnet.
So musste der finnische Offensivspieler, der für zwei Jahre von Bayer Leverkusen an die Fortuna ausgeliehen ist, hinterher erst mal seine Eindrücke verarbeiten: „Es war toll, vor dieser Kulisse zu spielen“, sagte Pohjanpalo, der sich nicht nur an den äußeren Rahmen mit mehr als 40 000 Zuschauern, sondern auch an seine neue Position auf dem linken Flügel gewöhnen musste. Entsprechend selbstkritisch war Pohjanpalo hinterher: „Nach vorne war ich zufrieden mit meinem Spiel, nach hinten muss ich mich verbessern. Das Gegentor zum 1:1 war meine Schuld. Ich sehe den Gegenspieler, komme aber nicht rechtzeitig zum Ball.“
Der Finne war einer von nur zwei Neuen, die Trainer Oliver Reck in seine Startelf eingebaut hatte. Der andere war Sergio Pinto, der die Rolle als klarer Chef auf dem Platz gleich annahmen. Der 33-Jährige war sich für keinen Zweikampf zu schade, rannte Lücken zu, biss sich am Gegner fest und langte hin und wieder auch mal zu. „Seine Qualität und seine Präsenz tun uns richtig gut. Er nimmt jeden Zweikampf an“, verteilte Reck ein Sonderlob an seinen zentralen Mann auf dem Platz.
Pinto selbst, der schon vor der Pause Gelb bekam, war allerdings weniger berauscht von seinen ersten 90 Pflichtspielminuten. Ein „ ganz komisches Gefühl“ hatte er nach dem Spiel. „So ganz haben wir den Punkt nicht verdient“, sagte er mit Blick auf die schwache zweite Hälfte. Auch Pinto selbst gelang nicht mehr viel. Trotzdem dürfte er seinen Platz in der Startelf sicher haben.
Für alle gilt das aber nicht. Bereits am Freitag bei Union Berlin könnte eine andere Mannschaft auf dem Platz stehen: „Berlin ist ein anderes Spiel, mit anderer Taktik. Vielleicht wird es den ein oder anderen Wechsel geben“, sagte Reck. Es sind eben alle Spieler wichtig.