Fortuna Düsseldorf Robert Schäfer: „Wir dürfen nicht leichtsinnig werden“
Fortunas Vorstandsboss Robert Schäfer lobt das Teamwork in den Führungsgremien des Vereins, warnt aber auch davor, die derzeit gute sportliche Situation zu überschätzen.
Düsseldorf. Fortuna Düsseldorf bewegt sich seit langer Zeit erstmals kurz nach einem Saisonstart in ruhigem Fahrwasser. Das gilt offensichtlich nicht nur für den sportlichen Bereich. Robert Schäfer kann das auch für den gesamten Verein bestätigen. Der Vorstandsvorsitzende der Fortuna spricht von einer guten Zusammenarbeit in allen Vereinsstrukturen. Allerdings warnt er davor, die guten sportlichen Ergebnisse falsch einzuordnen. „Wir freuen uns alle über die gute Entwicklung und die stabilen Leistungen unserer Mannschaft in der 2. Bundesliga“, sagt Schäfer im Gespräch mit unserer Zeitung. „Aber wir dürfen nicht leichtsinnig werden und uns in trügerischer Sicherheit wähnen.“ Dazu sei die Liga viel zu ausgeglichen und die Spielzeit gerade erst ein paar Wochen alt.
Schäfer ruft dazu auf, wach zu bleiben. Auch weil er bereits eine gewisse Euphorie im Umfeld festgestellt habe. Dazu gesellt sich aber eine „angenehme Ruhe“, in der es sich konstruktiv arbeiten lasse. In diesem Zusammenhang verweist Fortunas Vereinsboss auf die reibungslose und ideale Zusammenarbeit des Vorstandes mit dem Aufsichtsrat. „Das wurde auch bei der Suche nach Verstärkungen für den Spielerkader und der kritischen Würdigung bei diesen Personalfragen deutlich“, sagt Schäfer und lobt das professionelle Teamwork.
Ihm ist bewusst, dass die Ruhe im Verein naturgemäß vor allem durch die sportliche Leistung begründet ist. „Aber in der guten Zusammenarbeit der verschiedenen Bereiche, angefangen beim Trainerteam liegen ja auch Ursprung und Basis für den Erfolg“, erklärt Schäfer, der darauf hinweist, dass Fortuna weiter beharrlich darauf hinarbeitet, eine Mannschaft aufzubauen, die harmoniert.
Dass dabei der Cheftrainer mit die wichtigste Rolle spielt, hebt Fortunas Vereinsboss hervor. „Friedhelm Funkel prägt diese Mannschaft. Mit seiner fachlichen Kompetenz, seiner Erfahrung, seiner Empathie und dem großen Gespür für die Erfordernisse ist er für diese Mannschaft genau der Richtige“, sagt Schäfer. „Seine Ideen und Vorstellungen haben Hand und Fuß.“
Das gilt auch für die Suche nach passenden Verstärkungen, die sich durch die Nutzung der Netzwerke, über die die Fortuna inzwischen verfügt, zum großen Teil realisieren ließen. „Es muss passen zu den Bedingungen, die wir den Spielern hier bieten können“, sagt Schäfer, der erklärt, dass das Zusammenspiel von wirtschaftlichen Möglichkeiten und der Erfüllung des Anforderungsprofils entscheidend ist. So etwa wie bei Rouwen Hennings und Kaan Ayhan, der durch die Kontakte von Co-Trainer Hermann — er hatte den Spieler damals auf Schalke im Training — zur Fortuna gelotst werden konnte. „Wir wollen weiterhin Spieler, die sich völlig mit dem Verein identifizieren können.“
Das war bei einigen Spielern, die in der Vergangenheit zur Fortuna kamen, nicht immer (zu 100 Prozent) der Fall. Aber auch sportlich passten nicht alle ins neue Konzept. Fortunas Vorstandsvorsitzender ist froh, „dass wir für fünf von sechs Spielern, mit denen wir nicht mehr geplant haben, Lösungen finden konnten. Damit können jeweils beide Seiten leben“. Bei Didier Ya Konan hat es nicht geklappt. Und in dessen Fall nimmt Schäfer auch kein Blatt vor den Mund: „Die Optionen, die wir ihm aufgezeigt haben, wären allemal besser für ihn gewesen als seine augenblickliche Situation.“ Fortuna ist weiter im Gespräch mit Spieler und Berater. „Das wollen wir noch nicht abhaken“, sagt der Vorsitzende und verweist darauf, dass es noch Ideen gäbe, um zu einer Vertragsauflösung zu kommen. „Die Kommunikation ist noch nicht abgebrochen“, sagt Schäfer, aus dessen Worten aber eine gewisse Enttäuschung spricht. Immerhin hat die Fortuna durch die Auflösung der anderen Verträge neuen Spielraum bei der Verpflichtung von Hennings und Ayhan erhalten. Die gute Laune über die entspannte Situation bei der Fortuna lässt sich Schäfer ohnehin nicht verderben.