Rösler setzt keine Akzente
Dennoch kommt die Fortuna bei 1860 München beim glücklichen 1:1 zu einem Punkt.
München. Natürlich war es für Fortuna-Stürmer Sascha Rösler Montagabend ein ganz besonderes Spiel. Bis zum vergangenen Frühjahr stand er bei 1860 München unter Vertrag, hatte in anderthalb Jahren 38 Pflichtspiele bestritten und fünf Tore für die „Löwen“ erzielt.
Die erste Begegnung mit seinem Ex-Klub endete für den Fußball-Profi persönlich zumindest teilweise unbefriedigend — beim 1:1 (0:1) in der Münchener WM-Arena war er schon eine halbe Stunde vor dem Ende ausgewechselt worden, hatte kaum Akzente setzen können. Dabei hätte Rösler nur zu gerne den 1860-Fans die gegen ihn gerichteten Pfiffe und Schmährufe vergolten.
Weil er nach einigen Monaten der Arbeitslosigkeit erst Anfang Oktober nach Düsseldorf gewechselt war, hatte er das Hinspiel in dieser Zweitliga-Saison noch nicht absolviert. Am Montag durfte er vor 15 800 Zuschauern neben Ken Ilsø stürmen, den Trainer Norbert Meier nach den drei Treffern gegen Frankfurt natürlich nicht auf die Bank verbannte.
„Ich wollte sehen, wie es funktioniert, auch wenn er einige Tage beim Training angeschlagen fehlte. Ihn einzuwechseln, hätte nichts gebracht“, sagte Meier. So war die Rückkehr von Kapitän Andreas Lambertz nach seiner Gelb-Rot-Sperre die einzige personelle Veränderung.
Dass Ex-„Löwe“ Rösler in irgendeiner Form übermotiviert gewesen sein könnte, befürchtete Meier nicht. „Der kann so etwas gut regulieren.“ Das sah auch der 34-Jährige so, der seinen Ex-Klub wegen einer aus seinen Augen ungerechten Geldstrafe von 9000 Euro verklagt hat: „Ich hege ja keinen Groll, da geht es mir ums Prinzip.“ Dass er auf dem Feld dennoch mit der gewohnten Giftigkeit auftrat, zeigte sich bei seinem Foul in der Mitte der eigenen Spielhälfte (12.).
Durch den von Kevin Volland geschossenen Freistoß kam Kai Bülow per Kopfball zum 1:0 für die Gastgeber (13.). Torwart Michael Melka kam beim Herauslaufen mit den Fäusten nicht so hoch wie Bülow mit dem Kopf.
In der Folge hätten die Münchener angesichts der größeren Zahl und Qualität der Torchancen vor der Pause längst hätten erhöhen müssen, zumal ihnen die Fortunen im Mittelfeld großzügig die Räume ließen.
Im Vorwärtsgang ließen Rösler und Co. die echte Gefährlichkeit vor dem Tor vermissen, die Fortunen wirkten unkonzentriert und gingen oft fahrlässig mit ihrem Ballbesitz um —mal abgesehen vom reichlich überraschenden Ausgleich durch das beherzte Nachsetzen von Marcel Gaus (78.), der einen Punkt sicherte.