Scharfe Einlasskontrollen und keine Hansa-Fans

Rostock spielt mit zwei gebürtigen Düsseldorfern, aber ohne Hilfe des eigenen Anhangs.

Düsseldorf. Es wird am Freitag erneut ein ungewohntes Gefühl für die Profis von Hansa Rostock sein. Die Mannschaft muss in der Düsseldorfer Arena ohne eigene Fans antreten — wie bereits am 30. September in Aue (0:1).

Das hat auch Auswirkungen auf die Zuschauer von Fortuna Düsseldorf. Denn an den Tageskassen werden sogar die Personalausweise kontrolliert. Nur jeweils eine Eintrittskarte kann erworben werden. Deshalb öffnen die Kassen extra früher, da im Einlassbereich scharfe Kontrollen durch Ordnungskräfte anstehen. Der Block, wo normalerweise die Fans der Gäste-Teams untergebracht sind, wird diesmal leer bleiben.

„Alles andere hat bei den Fans von Hansa nicht gefruchtet“, erklärte Fortunas Sport-Vorstand Wolf Werner und ergänzte: „Natürlich bleibt dies rechtlich eine schwierige Sache.“ Aber die Fortuna muss die Forderungen der Deutschen Fußball Liga im Hinblick auf die Einlasskontrollen durchführen. Und diejenigen, die als Fans der Rostocker erkannt werden, müssen sogar mit einem juristischen Nachspiel rechnen.

Fortuna führt den erwarteten Einnahmeverlust durch wegbleibende Düsseldorfer Zuschauer auf diese Maßnahmen zurück. „Nicht alle Fans möchten sich diesen Umständen stellen, Ihren Personalausweis vorzeigen oder sich durchsuchen lassen“, erklärte Fortunas Sprecher Tom Koster. Zudem konnte Fortuna durch die Vorgaben keinen Verkauf im Internet durchführen.

Die Familien der Hansa-Spieler Michael Blum und Mohammed Lartey aber werden unter den Zuschauern in der Arena sein. Schließlich sehen sie die beiden nur sehr selten, seit sich das Duo entschieden hat, ihr Fußball-Glück in Rostock zu suchen.

Am Freitag aber kehren Michael Blum (22) und Mohammed Lartey (24) in ihre Geburtsstadt zurück und freuen sich trotz der fehlenden Fans darauf. „Die Bude wird auch so voll sein. Uns erwartet eine tolle Atmosphäre“, sagte Blum, der nach seinen Anfängen beim CFR Links und dem BV 04 in der Jugend zudem für Fortuna auflief.

Lartey hingegen lehnte die Anfragen aus Flingern für die D- und C-Jugend einst ab. „Da ich noch so jung war, wollte ich nicht mit dem Bus fahren und meine Mutter konnte mich nicht zum Training bringen.“ Lartey blieb beim Garather SV und wechselte später zur Jugend von Bayer Leverkusen.

Am Freitag hofft er auf drei Punkte mit dem FC Hansa. „Ich weiß, dass dies schwer wird, aber ich will bei Fortuna gewinnen.“ Es wäre eine Riesen-Überraschung, zumal ohne Unterstützung eigener Fans.