Schmidtgal muss sich gedulden
Der neue Mann für die linke Seite ist jetzt vertraglich ein Fortune. Doch eine Verletzung bremst ihn noch aus.
Düsseldorf. Heinrich Schmidtgal sitzt auf der überdachten Bank beim Training und schaut seinen Kameraden zu, die fleißig im leichten Regen trainieren. Der neue Spieler von Fortuna Düsseldorf kann es nicht erwarten, endlich ins Training einzusteigen. Doch eine Verletzung an der Patella-Sehne lässt das bisher noch nicht zu.
Herr Schmidtgal, müssen Sie jetzt auch auf das am Freitag beginnende Trainingslager auf Borkum verzichten?
Heinrich Schmidtgal: Nein, zum Glück nicht. Ich bin bei der Mannschaft. Jedoch muss ich mich auf mein eigenes Programm beschränken, das ich auf der Insel mit Physio Bernd Restle absolvieren werde.
Wann können Sie denn wieder ins Mannschaftstraining einsteigen?
Schmidtgal: Mein Ziel ist das zweite Trainingslager, das am 3. Juli in Spiez beginnt. Die Reha läuft gut, und ich konnte schon einige Übungen auf dem Platz machen.
Sie haben sich schon recht früh für die Fortuna entschieden, warum?
Schmidtgal: Das hatte viele Gründe. Fortuna nimmt eine sehr gute Entwicklung. Natürlich sprachen auch die Fans, das Stadion und die schöne Stadt für diese Entscheidung, die ich auch mit dem Risiko eines möglichen Abstiegs schon früh getroffen habe.
Hat die Nähe zur Familie ebenfalls eine Rolle gespielt?
Schmidtgal: Das ist richtig, die Familie wohnt in Bielefeld, und ich bezeichne Ostwestfalen als meine Heimat, die man von Düsseldorf natürlich leichter als aus Fürth erreichen kann. Die Familie und das Umfeld sind schon sehr wichtig, was vor allem in meinem Freizeitverhalten deutlich wird.
Haben Sie denn von Düsseldorf schon etwas gesehen?
Schmidtgal: Dazu hatte ich noch nicht viel Zeit. Obwohl ich sagen kann, dass mir die Stadt sehr gut gefällt. Und das sehr schöne Rheinufer hat es mir auch angetan.
Sie sind ein Spieler mit internationaler Erfahrung als Nationalspieler Kasachstans. Wie wichtig ist es Ihnen, für Ihr Geburtsland zu spielen?
Schmidtgal: Für mich ist das eine Supersache, nicht nur diese sportlichen Erfahrungen zu sammeln. Es ist mir eine Herzensangelegenheit, für das Land aufzulaufen, in dem meine Eltern groß geworden sind und ich geboren bin.
Beim Länderspiel gegen Deutschland haben Sie ein Tor gegen Manuel Neuer zum zwischenzeitlichen 1:3 erzielt. War das was ganz Besonderes?
Schmidtgal: Das war insgesamt eine schöne Geschichte. Ich hatte in Nürnberg die kürzeste Anfahrt von allen, musste unzählige Karten besorgen und konnte dann als Fürther in der Stadt des Erzrivalen ein Tor erzielen.
Dort haben Sie zumindest in der zweiten Hälfte zentral gespielt, eine Wunschposition auch bei Fortuna?
Schmidtgal: Das waren bisher die einzigen Spielminuten im zentralen Mittelfeld. Das geht gut, aber am stärksten sehe ich mich auf der Position des linken Verteidigers. Dafür hat mich der Klub verpflichtet, obwohl ich links auch offensiv spielen kann.
Sie haben den Vorteil, dass Sie den Trainer aus gemeinsamen Zeiten in Fürth schon kennen. Wird das hilfreich sein?
Schmidtgal: Wir hatten eine sehr gute Zusammenarbeit und den richtigen Draht zueinander. Und es war mein erstes Jahr in Fürth, das mit dem Aufstieg gekrönt wurde. Ich glaube, Mike Büskens passt gut nach Düsseldorf und kann hier einiges bewegen.
Was wird das große Plus der Fortuna in der kommenden Saison sein?
Schmidtgal: Die mannschaftliche Geschlossenheit ist ein großer Vorteil, der sich daraus ergibt, dass ein Großteil der Mannschaft geblieben ist. Aber ich möchte nicht anfangen zu spekulieren. Ganz wichtig wird ein guter Start für uns sein.