Fortuna Düsseldorf Schwache Fortuna kassiert erste Saisonniederlage
Beim 1:3 (0:2) in Fürth fehlt es offensiv an Tempo und defensiv an Aufmerksamkeit. Düsseldorfs Serie von saisonübergreifend neun Spielen ohne Niederlage endet beim Schlusslicht.
Fürth. Mit dem besten Saisonstart in der vereinseigenen Zweitliga-Historie und einer saisonübergreifend andauernden Serie von neun Spielen ohne Niederlage war Fortuna Düsseldorf ins Frankenland gereist. Am sechsten Spieltag der 2. Bundesliga gastierte der Tabellenführer beim Schlusslicht Greuther Fürth. Trainer Friedhelm Funkel hatte unter der Woche aber noch einmal daran erinnert, dass seine Mannschaft in der jüngeren Vergangenheit im Sportpark am Ronhof meist schlecht ausgesehen hatte und die Aufgabe nur auf dem Papier vermeintlich leicht aussähe. „Zudem verfügt Fürth über eine bemerkenswert gut besetzte Offensive. Der Tabellenstand spiegelt nicht deren Leistungsvermögen wider“, sagte der 63-Jährige.
Das 3:1 (2:0) für die Gastgeber, die der Fortuna damit die erste Saisonniederlage beibrachten, belegte diese Einschätzung. Die Düsseldorfer offenbarten sowohl offensiv als auch defensiv Schwächen, die es in den vergangenen Wochen so nicht gegeben hatte — oder zumindest vom Gegner nicht immer bestraft wurden. Tempo, Ideen und Durchsetzungsvermögen im Angriffsspiel nur in Ansätzen zu erkennen, mangelnde Zweikampfhärte und Konzentrationsschwächen ermöglichten den Franken einfache Tore.
Gegenüber dem berauschenden 3:2 gegen Union Berlin vor einer Woche begann die Fortuna personell nur auf einer Position verändert. Für den grippekranken Davor Lovren rückte Lukas Schmitz in die erste Elf. Funkel stellte von Dreier- auf Viererkette um und beorderte Niko Gießelmann auf die zuletzt von Lovren bekleidete linke offensive Mittelfeldseite.
Eine Unaufmerksamkeit von Fürths Abwehrspieler Marco Caliguiri bescherte der Fortuna bereits in der zweiten Spielminute die erste Chance. Doch Benito Raman schloss nach Ballverlust seines Gegenspielers zu überhastet ab und verfehlte das Tor deutlich. Drei Distanzschüsse von Tolga Cigerci (22.) und Julian Green (25./26.) waren der Startschuss für das Team des neuen Trainers Damir Buric, um fortan das Kommando zu übernehmen.
Serdar Dursun (35.) erzielte wenig später die verdiente Führung. Der Fürther Angreifer wurde im Strafraum in Szene gesetzt, drehte sich geschickt um André Hoffmann schob den Ball an Fortuna-Torhüter Raphael Wolf vorbei ins lange Eck. Der zweite Gegentreffer resultierte aus einem Ballverlust in der eigenen Hälfte. Cigerci flankte und Caliguiri konnte unbedrängt einköpfen (44.).
Ein schmeichelhafter Foulelfmeter ließ die Fortuna noch einmal hoffen. Der Ex-Fürther Niko Gießelmann verwandelte sicher, nachdem Marcel Sobottka von Torhüter Balazs Megyeri gefoult worden war. Doch nur eine Minute später verlor die Düsseldorfer Defensive Dursun erneut aus den Augen. Das 3:1 war die Entscheidung und besiegelte die erste Fortuna-Pleite der Saison.
BESTE SPIELER Patrick Sontheimer (Fürth) / Niko Gießelmann (Fortuna)
SPIELNOTE 3-
SPIELFAZIT In den ersten 20 Minuten war es ein offenes Spiel. Dann zog sich die Fortuna zurück und Fürth übernahm das Kommando. Das 2:0 vor der Pause war letztlich eine zu große Hypothek für die Düsseldorfer.
STIMMUNG IM STADION Der Ronhof war und ist kein Hexenkessel. Die rund 1000 mitgereisten Fortuna-Fans unterstützten ihr Team wieder einmal bis zum Ende und waren insgesamt lauter als der Anhang der Fürther.