Schwere Zeiten für Fortuna
Nach dem 1:2 gegen 1860 stecken die Düsseldorfer im Tabellenkeller fest.
Düsseldorf. Bis zum zehnten Spieltag wollten Trainer Norbert Meier und Manager Wolf Werner mit einer Prognose für die Saison warten. Nach dem ernüchternden 1:2 gegen 1860 München ist jedoch klar, wohin die Reise für den Fußball-Zweitligisten in dieser Saison hingeht - direkt in den Abstiegskampf. Auch im vierten Saisonspiel der Fortuna gab es nicht den erhofften Krampflöser, sondern eher die Bestätigung für die bisherige düstere Diagnose: Die Abwehr wirkt einschließlich Torwart Michael Ratajczak vor allem bei Standardsituationen konfus. Das Mittelfeld bekommt keine Struktur in die Offensiv-Aktionen, und im Angriff geht nicht nur den neuen Stürmern die Torgefahr ab.
Der Einsatzwille ist zwar keinem Fortunen abzusprechen. So konnte die Mannschaft auch mit Kampfkraft und Laufbereitschaft durchaus mit den Löwen mithalten. Und das 1:0 der Fortuna (45.) durch ein sehenswertes Eigentor war zumindest eine Belohnung für das Bemühen. Trotzdem war es symptomatisch, dass der Gegner beim Toreschießen helfen musste, weil die Zielstrebigkeit und der unbedingte Biss, ein Tor zu erzielen, meist nicht zu erkennen ist.
Ähnlich ist es vor dem eigenen Tor, zumindest bei Standardsituationen. Denn mit größerer Entschlossenheit wären beide Gegentore, die innerhalb von nur drei Minuten kurz nach der Pause fielen, zu verhindern gewesen. "Wir haben das natürlich im Training immer wieder geübt", erklärte Trainer Norbert Meier. "Doch wir befinden uns in einer Phase, in der das immer wieder schief geht und immer andere die Schuld daran tragen."
In Sascha Dum, Thiago Rockenbach und Patrick Zoundi saßen drei Spieler, die in Frankfurt (0:1) noch in der Startformation gestanden hatten, diesmal auf der Tribüne. "Dass diese Spieler die Sündenböcke für die Niederlage beim FSV gewesen sein sollen, ist gewiss nicht so", erklärte Meier, der noch keine Stamm- und Wunschformation gefunden hat.
Immerhin zeigte Thomas Bröker - wie Gaus erstmals in der Startelf - in der Druckphase der Schlussviertelstunde, dass er über den rechten Flügel für Gefahr sorgen kann. Wenn dann nur in der Mitte ein Abnehmer wäre. Bröker fand vier Minuten vor Abpfiff Sandor Thorgelle. "Das war eine 1000-prozentige Chance", haderte Norbert Meier mit seinem Stürmer, der kläglich gescheitert war.
"Wenn man Spiele verliert, ist es gut, möglichst schnell wieder anzutreten", sagte Fortunas Trainer. Ob es am Mittwoch in Ingolstadt dann endlich zu einem Sieg reicht, darf nach der spielerischen Leistung gegen München 60 bezweifelt werden. Zudem fehlt Andreas Lambertz nach seiner Roten Karte.