Stiller Stürmer ohne Starallüren
Mit dem Dienstantritt von Axel Lawaree sind große Hoffnungen bei der Fortuna verknüpft. Er ist ein Familienmensch.
Düsseldorf. Axel Lawaree ist seit gut zwei Wochen bei der Fortuna. Der neue Torjäger ist als großer Hoffnungsträger vorgestellt worden. Die ersten Eindrücke vom 33-jährigen Belgier deuten auf einen zurückhaltenden Profi, dem Starallüren fremd sind. Die WZ sprach mit dem Stürmer, der bei seinem ersten Auftritt im Fortuna-Dress zwei Tore erzielte.
Hallo Herr Lawaree, wie geht es Ihnen?
Axel Lawaree: Ich bin ziemlich müde. Das Training ist für mich im Augenblick sehr anstrengend, weil ich die konditionelle Basis noch nicht habe. Meine Kollegen haben eine Woche früher angefangen und sich die Grundlagen für eine lange Saison geholt. Aber der Trainer wird aufpassen, dass ich den Anschluss schnell schaffe.
Wenn Sie gleich nach Hause kommen, ist der Fußball für Ihre Frau und die drei Kinder ein Thema?
Lawaree: Meistens rede ich sehr wenig von meiner Arbeit. Die Kinder wollen mir dann von ihrem Tag erzählen. Aber von Düsseldorf musste ich ihnen schon berichten. Sie wollen sich diese Stadt möglichst schnell anschauen. Und mit den Schwiegereltern werden sie bald hierhin kommen. Am besten dann, wenn ich mal nur morgens Training habe. Und mein Sohn Lukas freut sich schon auf das erste Spiel in unserem tollen Stadion. Er hat ja noch bis September Ferien.
Sie sprechen sehr viel von Ihrer Familie. Fühlen Sie sich hier gar nicht als Starspieler?
Lawaree: Ich bin ein ganz normaler Spieler, der sich immer in die Gruppe einfügen möchte und von den Mitspielern auch sehr gut aufgenommen wurde. Ich gebe mein Bestes und kämpfe um meinen Platz in der Mannschaft. Ich bin kein Egoist. Das entspricht nicht meinem Charakter.
Fühlen Sie trotzdem den Druck und die Erwartungshaltung an Sie - besonders jetzt nach der Niederlage bei der Turu?
Lawaree: Das Interesse an der Fortuna ist riesengroß und man merkt, dass die Fans unbedingt wollen, dass es hoch geht. Es ist unglaublich, dass das die dritte Liga ist. Die Fans sind klasse, das habe ich auch bei der Saisoneröffnung festgestellt. Ich selbst spüre den Druck nicht so sehr. Wir werden als Mannschaft Erfolg haben, weil viele junge, hungrige Spieler im Team sind, wir eine gute Mischung und sehr viel Spaß haben. Und eine Niederlage sollte man nicht überbewerten.
Was für ein Spielertyp sind Sie?
Lawaree: Ich bin nicht der schussstärkste Spieler und auch nicht der Beste im Kopfballspiel. Aber wenn ich im Strafraum an den Ball komme, suche ich den direkten Weg zum Tor. Und der Abschluss ist mir in der vergangenen Saison ganz gut gelungen (15 Ligatore für den FC Augsburg/Anm. Der Red).
Wenn Sie Augsburg mit Düsseldorf vergleichen, was ist anders?
Lawaree: Fortuna ist ein Traditionsverein, das ist ebenso wie bei Rapid. Nur in Österreich haben sich die Leute für andere Sportarten interessiert. Hier sind die Fans und die Medien viel näher dran. Der Verein wird mit anderen Erwartungen gesehen.
Der FC Augsburg hat sich sehr fair verhalten, einen so wichtigen Mann trotz laufenden Vertrages gehen zu lassen. Wie haben Sie das erlebt?