Thomas Bröker: Erst Lichtblick, nun Stammkraft

Porträt: Thomas Bröker überzeugt mit Kampfkraft und Dynamik als einziger der neuen Spieler.

Düsseldorf. Im Sommer machte Thomas Bröker ein Gesicht, als ob er in eine (zu) saure Gurke gebissen hätte: Als "Universalspieler" sehe ihn Trainer Norbert Meier im Kader der Fortuna. Da war der 25-Jährige gerade nach monatelanger Verletzungspause wieder ins Training des Fußball-Zweitligisten eingestiegen und hatte sich hinter den üppig verpflichteten Offensivkräften einzureihen.

Mittlerweile hat Bröker die Konkurrenz rechts und links überholt. Am zweiten Spieltag war er eingewechselt worden, stand ab Spieltag vier (gegen 1860 München) stets in der Startformation. Zunächst als Mittelfeldspieler und mit etwas holprigem Einstand gegen die Münchener, aber beim 0:3 in Ingolstadt gehörte er noch zu den wenigen Lichtblicken im Düsseldorfer Team.

Das war auch Trainer Meier nicht entgangen, der in der Krise einige Maßnahmen ausprobierte. Gegen Bochum und in Osnabrück wirbelte Bröker deshalb also im Sturm oder knapp dahinter als hängende Spitze. Mit Erfolg: Seine guten Leistungen brachten ihm mittlerweile einen Stammplatz und der Fortuna mit dem 3:2 beim VfL Osnabrück auch den ersten Saisonsieg ein.

Der 1,86-m-Mann gehörte im Stadion an der Bremer Brücke zu den besten Fortunen, war stets in Bewegung und erinnerte auch schon ein klein wenig an Vorjahres-Stürmer Martin Harnik, der ebenfalls als "hängende Spitze" in Meiers System wirbelte. "Es wurde ja auch mal Zeit, dass wir für unseren Aufwand belohnt wurden", sagt Bröker.

Wobei er damit nicht nur sein Team, sondern ein bisschen auch sich selbst gemeint haben könnte. Seine Profi-Karriere ist ein Auf und Ab über mehrere Stationen. Bröker spielte bisher unter anderem in Köln, Dresden, Paderborn und Ahlen, wollte nach dem Ahlener Abstieg in der 2. Liga bleiben und wechselte zu "einem Verein mit Ambitionen".

Eine Operation am rechten Knöchel war im Sommer nötig, Bröker hatte die Probleme mit dem Syndesmoseband von seinem Ex-Klub RW Ahlen mitgebracht. Die mussten erst endgültig überwunden werden, ehe er sich der Herausforderung stellen konnte. Als "Universalspieler" wollte er aber sicher nicht gelten, dafür trägt er seit Karrierebeginn zu sehr den Stürmer-Stempel. Mittlerweile trägt er den auch wieder zu Recht.

"Auf dieser Position fühle ich mich am wohlsten, als hängende Spitze kann ich den Ball fordern und vorne für Gefahr sorgen", sagt Bröker. Dabei ist er nicht unbedingt ein Torjäger mit "Knipser-Qualitäten": 25 Treffer in 92Drittliga- und sieben in 83 Zweitliga-Begegnungen hat Bröker erzielt.

"Mein größter Erfolg war der Bundesliga-Aufstieg mit dem 1. FC Köln." Dass er das auch gerne mit der Fortuna wiederholt hätte, versteht sich irgendwie von selbst. Doch in der Realität sieht es jetzt im Kampf um den Klassenerhalt eher nach einer Menge saurer Gurken aus.

Geboren 22.Januar 1985 in Meppen

Familie Verheiratet / 1 Kind

Hobbies Familie und Freunde treffen

Lieblingsteam FC Barcelona

Jugendidol Ronaldo

Lieblingsort Rheinturm

Lieblings-TV-Serien Two and a Half Man, Twenty Four

Grösster Erfolg Aufstieg in die Bundesliga mit dem 1.FC Köln