Wellington steht im Abseits

Für den Brasilianer könnte die Zeit bei Zweitligist Fortuna bald abgelaufen sein.

Düsseldorf. Wellington will weg. Besser gesagt: Der Fortuna-Stürmer soll weg, wenn es nach Hoffenheims Manager Ernst Tanner geht. Beim Fußball-Zweitligisten kam der ausgeliehene Brasilianer bisher nur in sechs Spielen zum Einsatz, stand nur dreimal in der Startelf (insgesamt 308 Minuten).

Trotz seines Traumtores beim 1:2 gegen Hertha war das nicht überzeugend. Fans fragten zurecht, wie Hoffenheim vor zweieinhalb Jahren fünf Millionen Euro für die Verpflichtung an den brasilianischen Erstligisten Recife überweisen konnte. Der miserable Saisonstart der Fortuna mit sieben Pleiten in Pokal und Liga war auch eng mit dem Namen des 22-Jährigen verbunden, danach folgte eine verletzungsbedingte Pause von sechs Begegnungen.

Mittlerweile hat sich die Mannschaft wieder aufgerappelt, holte sechs Siege aus neun Spielen, und Wellington muss sich hinten anstellen. In Bielefeld (2:0) und gegen den KSC (1:0) war er nicht einmal im 18er-Kader. Tanner erklärte nun, dass man eine Lösung finden wolle. "Momentan wissen wir noch von nichts", sagt Sport-Geschäftsführer Wolf Werner am Dienstag. Immerhin ließ er durchblicken, dass man sich zusammensetzen würde. Schließlich will auch Tanner das Einverständnis von beiden Seiten, sagte der Hoffenheimer Manager.

Auf Düsseldorfer Seite dürfte dieses Einverständnis mit möglichen Verstärkungen zur Winterpause zusammenhängen. "Unser Kader ist klein, den kann man nicht guten Gewissens noch mehr verkleinern", sagt Werner.

Gesucht wird für alle Mannschaftsteile. Geld soll auch da sein. Zwar steht noch eine Aufsichtsratssitzung aus, aber Werner folgt schon mal dem Auftrag, Kandidaten zu finden. Danach wird geschaut, was finanziell machbar ist. "Wir müssen Spieler finden, die uns sofort helfen. Außerdem sind Winter-Verpflichtungen immer langfristig zu betrachten - wen du im Winter holst, den kannst du im Sommer nicht mehr holen."

So wie Olivier Caillas, Kenan Sahin oder Ranisav Jovanovic. Alle wurden nachträglich geholt und dann gleich über das Saisonende hinaus. Denkbar ist aber auch eine Ausleihe wie vergangene Saison mit Thorsten Oehrl. Weil der Ex-Bremer allerdings nicht überzeugte, musste er im Sommer wieder gehen.

Ähnlich wie jetzt Wellington? Eine vorzeitige Auflösung des Ausleihgeschäftes könnte zusätzliche Mittel freimachen, zumal die Fortuna auch bei den Zuschauereinnahmen gut dasteht. Sport-Geschäftsführer Werner: "So erfreulich sich das jetzt entwickelt hat, so sehr ist es kein Grund, sich auszuruhen." Denn das Ziel sei es schließlich jetzt, unter den ersten zehn Teams zu landen.