Wer bei der Fortuna mehr als nur die Jokerrolle ausfüllen kann

Lambertz hat gezeigt, dass er bereit ist. Bolly kämpft mit dem hohen Erwartungsdruck.

Foto: Wolff

Düsseldorf. Die Trainingstage Montag und Dienstag nutzt Oliver Reck dazu, individuelle Leistungstests durchzuführen. Der Trainer der Fortuna möchte wissen, wo die Spieler im muskulären und im Ausdauerbereich Stärken und Schwächen haben.

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Das sagt wenig über das Selbstvertrauen und die Leistung auf dem Platz aus. Deshalb werfen wir einen Blick auf die Spieler, die derzeit keine Stammspieler sind oder nur von den Verletzungen anderer „profitieren“. Wer hat die besten Chancen auf einen Platz in der Startelf?

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Beim 1:0-Erfolg in München durfte der Ersatzkapitän endlich von Anfang an ran und überzeugte nach einer kurzen Eingewöhnungsphase im Mittelfeld. Reck testete ihn gegen Utrecht auf der Außenverteidiger-Position und sah, dass das nur eine Notfall-Lösung sein kann. Im Mittelfeld ist „Lumpi“ dagegen mehr als nur ein Ersatz und darf auf weitere Einsätze hoffen — nicht nur solange Sergio Pinto verletzt ausfällt.

Wenn Erat vor dem gegnerischen Tor noch mehr Cleverness und Abgebrühtheit beweist, wird er auf dem Flügel für die Fortuna immer wichtiger und ein mögliches taktisches Mittel, dass man nicht nur erst in der zweiten Hälfte einsetzen kann. Denn defensiv hat der 22-Jährige sehr viel dazugelernt, weil er taktisch gut geschult wurde.

Der Australier ist im bisherigen Saisonverlauf das größte Rätsel im Personal-Puzzle von Trainer Oliver Reck. Der Trainer versucht sehr sensibel mit Halloran umzugehen, um ihm an die alte Klasse wieder heranzuführen. Doch noch fehlt diesem das alte Selbstvertrauen. Immerhin zeigt er wieder den Mut zu langen Sprints. Derzeit wird er aber wohl über die Jokerolle noch nicht hinauskommen.

Der Innenverteidiger hat es schwer, sich von seiner Rolle als „Bollwerk-Verstärker“ zu lösen. Denn er kam zuletzt nur für eine Offensivkraft ins Spiel, wenn eine Führung über die letzten Minuten eines Spiels gerettet werden sollte. Ihm fehlt ganz offensichtlich die Spielpraxis, die man als Verteidiger benötigt, um das Timing im Zweikampf zu entwickeln. Da die Positionen im zentralen Bereich der Abwehr an Jonathan Tah, Adam Bodzek und als Backup an Bruno Soares vergeben sind, wird Bomheuer eher eine Chance auf der Außenbahn erhalten.

Die Erwartungen an ihn waren immer riesig. Und dieser Druck lastet noch heute auf dem schnellsten Spieler im Kader. Doch der Nationalspieler der Elfenbeinküste ist derzeit weder robust genug, noch kann er die taktischen Hinweise dauerhaft so umsetzen, dass er zum Stammspieler reifen könnte. Ihm kann man nur einen Treffer als Joker wünschen, um mehr Zutrauen zu seinem großen Potenzial zu finden.

Auch der Stürmer, der einst aus der U 23 nachrückte, hat derzeit mehr mit den eigenen Ansprüchen zu kämpfen, als mit den Gegenspielern. Ihm fehlen ebenfalls offensichtlich Selbstvertrauen und Erfolgserlebnisse. Im Augenblick wäre schon ein Platz im Kader der ersten Mannschaft ein Fortschritt.

Der Routinier ist jederzeit bereit und einsetzbar. Von ihm erwartet niemand Wunderdinge. Er steht für solide Leistungen.