Fortuna Düsseldorf Wer schießt Fortunas Tore?

Die drei letzten Treffer der Fortuna erzielte Kerem Demirbay. Der Mittelfeldspieler fehlt gegen Braunschweig. Bisher gab es nur 14 Tore in 16 Spielen.

Foto: Wolff

Wie ärgerlich der Ausfall von Kerem Demirbay nach seiner Gelb-Roten Karte in Frankfurt für Fortunas Offensive ist, lässt sich mit einem Blick auf die Statistik beantworten. Die letzten drei Treffer des Tabellen-15. erzielte allesamt die Leihgabe des Bundesligisten Hamburger SV. Ob Demirbay aufgrund seines verbalen Ausrutschers gegenüber Schiedsrichterin Bibiana Steinhaus vielleicht sogar länger aussetzen muss, ist noch immer unklar. Ein Urteil des Kontrollausschusses des Deutschen Fußball-Bundes steht weiter aus.

Sicher ist jedoch, dass die Mannschaft am Montag ohne den zuletzt formstarken Mittelfeldspieler auskommen muss. In den vergangenen drei Zweitligaspielen traf abgesehen von Demirbay kein anderer Fortune ins gegnerische Tor. Mit nur 14 Treffern stellen die Rot-Weißen nach 16 Spielen die drittschwächste Offensive der 2. Fußball-Bundesliga. Nur die Remis-Könige aus Bielefeld und Schlusslicht Duisburg haben seltener jubeln dürfen. Zieht man das Eigentor von Fürths Torhüter Wolfgang Hesl beim 1:0 gegen die Franken ab, steht die Fortuna ebenso wie die Arminia und der MSV bei 13 Toren.

Die enttäuschende Torausbeute einer Mannschaft, die bis kurz vor dem Ende der Hinrunde weit hinter den Erwartungen zurückgeblieben ist, darf freilich nicht verwundern. Doch nicht nur aufgrund des Ausfalls von Demirbay muss von der „Abteilung Attacke“ mehr kommen. Didier Ya Konan, gemeinsam mit dem Gesperrten bester Torschütze der Fortuna, hat es bislang auf vier Treffer gebracht. Das ist sicherlich weniger, als sich Verantwortliche und Fans vom Ivorer erhofft hatten. Aber die übrigen Offensivkräfte kommen zusammen gerade einmal auf dieselbe Anzahl. Joel Pohjanpalo, Mike van Duinen, Mathis Bolly, Ihlas Bebou und Sercan Sararer haben in der Addition nur vier (!) Tore auf dem Konto. Zu wenig für die Qualität, die diesen fünf Profis nachgesagt wird.

Der Einsatz ist den Stürmern und offensiven Mittelfeldspielern wahrlich nicht abzusprechen. Vor allem Ya Konan arbeitete in den vergangenen Spielen immens für das Team. Zudem ist es auch nicht so, dass sich die Fortuna regelmäßig Chancen im Überfluss erspielt. Andere Stürmer wie Pohjanpalo dagegen, bleiben regelmäßig blass.

„Wir sind ruhig und wachsam“, hatte Sportdirektor Rachid Azzouzi im Sommer erklärt, bevor er Kerem Demirbay kurz vor dem Ende der Transferperiode holte. Damals gab es keinen zwingenden Anlass, über die Verpflichtung eines weiteren „echten“ Stürmers nachzudenken. Schließlich war die Saison erst wenige Spieltage alt. Das könnte sich im Winter ändern.

Jetzt aber gilt es erst einmal, den Fokus auf die drei wichtigen Partien vor der Winterpause zu legen. Vor dem Spiel gegen die Eintracht stellt sich daher zunächst die Frage, wie Trainer Peter Hermann, der mit hoher Wahrscheinlichkeit am Montag ein weiteres Mal als Chef auf der Bank sitzen wird, die Mannschaft ohne Demirbay aufstellt. Eine Umstellung des Systems auf zwei Stürmer ist eine mögliche Option. Sollte Hermann am 4-2-3-1 aber nichts ändern wollen, wäre Sercan Sararer ein Kandidat für die Position Demirbays.