Wieder droht ein Geisterspiel

Fortuna muss für Entgleisungen von Fans 25.000 Euro zahlen. Geschäftsführer Paul Jäger muss die Strafe zwangsläufig akzeptieren.

Düsseldorf. Die Aussage von Fortunas Vorstandsmitglied Paul Jäger verwundert auf den ersten Blick: „Ich bin mit der Strafe einverstanden.“ Das Sportgericht des DFB hat gegen Fortuna Düsseldorf abermals eine drastische Strafe ausgesprochen. Im summarischen Verfahren wurde der Zweitligist zu einer Zahlung von insgesamt 25.000 Euro verurteilt, weil zuletzt ein Böllerwurf von den Rängen zu Verletzungen zweier Medienvertreter geführt hatte.

Im Wiederholungsfall droht ein Spiel unter teilweisem oder komplettem Ausschluss der Öffentlichkeit und eine Platzsperre. „Nach den Vorfällen bei den Auswärtsspielen von Paderborn, in Duisburg und Bochum hatte ich gehofft, dass in dieser Saison nichts mehr passiert“, sagt Fortunas Geschäftsführer. „Dann wären wir wohl um eine Strafe herumgekommen.“ Doch dann krachte es im wahrsten Sinne des Wortes beim Heimspiel am 27. Februar gegen Osnabrück.

Da detonierte ein Knallkörper, und zwei Kameramänner wurden verletzt. Nur dem Umstand, dass bei den Medienvertretern keine Gesundheitsschäden zurückblieben, ist zu verdanken, dass jetzt nicht eine noch empfindlichere Strafe ausgesprochen wurde.

Davon war die Fortuna bereits einmal, Anfang 2008, betroffen, als sie das Spiel gegen Wuppertal vor nur 15.000 Zuschauern austragen durfte und dadurch einen erheblichen finanziellen Schaden erlitt. „Wir hoffen weiter auf konkrete Hinweise“, sagt Jäger. „Es darf nicht sein, dass der Name und das Ansehen unseres Vereins immer wieder diskreditiert wird durch einige Wenige, die damit die ganze Fanszene der Fortuna in Verruf bringen.“

Jäger ist sehr froh, dass es eine Vielzahl von Hinweisen aus Fankreisen gibt. „Wir haben sogar Videoaufnahmen. Auf denen ist aber wohl zu wenig zu erkennen“, sagt Fortunas Geschäftsführer, der sich freut, dass die Fans inzwischen viel sensibler auf Vereinsinteressen reagieren. „99 Prozent unserer Fans sind hilfbereit, wenn es darum geht, schwarze Schafe herauszufinden.“

Jäger ist nicht ohne Hoffnung, dass der Schuldige diesmal doch noch erwischt wird. Gewissen, sehr konkreten Hinweisen werde derzeit nachgegangen. Falls man den Übeltäter findet, könnte der Verein die komplette Geldstrafe auf den Schuldigen abwälzen.“

Absolut vermeidbar sei ein Böllerwurf dennoch bei keiner öffentlichen Veranstaltung auf der Welt. „Das sieht und findet kein Mensch, wenn irgendein Gestörter es darauf anlegt, so etwas ins Stadion zu schmuggeln“, erklärt Jäger. „Selbst wenn es nur von den Gästefans ausgeht, können wir wegen mangelnder Aufsichtspflicht haftbar gemacht werden.“