Fortuna Düsseldorf Winterpause: Kraft tanken unterm Weihnachtbaum

Fortunas Spieler machen zwar vieles richtig — wie der Trainer meint. Allerdings gibt es auch genügend Dinge, an denen in der Winterpause gearbeitet werden muss.

Foto: Christof Wolff

Düsseldorf. Im vergangenen Jahr war die Stimmung auf der Weihnachtsfeier der Fortuna-Profis arg gedämpft. Ein ausgesprochen schlechtes Jahr lag damals hinter dem gesamten Verein. Am Samstag war das anders, trotz der unnötigen 0:2-Niederlage am Tag zuvor. Es wurde aber eifrig diskutiert, woran es gelegen hat. In unserer heutigen Analyse wollen wir einige Gründe aufzeigen, warum es für die r Mannschaft nicht mehr ganz so gut läuft, wie vielleicht vor Wochen noch.

Jedes Mal musste Friedhelm Funkel die Startelf der Vorwoche verändern. Für ein oder zwei Spiele kann das eine Mannschaft wegstecken. Aber wenn immer wieder wegen Verletzungen oder Gelbsperren neue Spieler in die Mannschaft kommen, oder Spieler auf ungewohnten Positionen ran müssen, sorgt das nicht für Sicherheit im Spiel und taugt auch nicht für das Einstudieren Automatismen. Sichtbar im Spiel gegen Nürnberg: Es waren zu wenige Kombinationen über mehrere Stationen zu sehen. Auf einen Oliver Fink und Adam Bodzek in Normaleform kann die Fortuna derzeit, auch nicht verzichten.

Fortunas Weihnachtsfeier
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Rouwen Hennings wurde nach seiner Verpflichtung gefeiert. Selbst wenn er nicht getroffen hatte, sorgte er mit seinem Spiel dafür, dass auch andere von seinen Ideen profitieren und glänzen konnten. Zuletzt verlor der Ex-Stürmer des Karlsruher SC fast jeden Zweikampf, wirkte müde und von Antrittsschnelligkeit und und Torgefährlichkeit war wenig zu sehen. Auch Sturmpartner Ihlas Bebou ist alles, nur nicht konstant in seinen Leistungen. Beiden ist das Engagement nicht abzusprechen, aber das ist derzeit für die erhoffte Offensivstärke zu wenig.

Am sichtbarsten wurden diesen Probleme bei Julian Koch. Er ist ein Sechser und offensichtlich kein Außenverteidiger. Hinten rechts kann er seine Stärken nicht einbringen und offenbarte erneut sowohl Geschwindigkeitsprobleme als auch Stellungsfehler. Julian Schauerte passt nicht ins offensive Mittelfeld. Er ist ein guter Verteidiger und kann mitunter auch über Vorstöße auf seiner Seite für Gefahr sorgen. Aber den Blick für den tödlichen Pass hat er bisher noch nicht gezeigt. Kaan Ayhan kann als Sechser spielen, offenbarte aber in seinen ersten Spielen für die Fortuna eine ungeahnte Offensivpower. Die fehlt der Fortuna, wenn der türkische Nationalspieler zu sehr in Defensivaufgaben eingebunden ist.

Dass die zuletzt magere Ausbeute mit zwei Punkten aus drei Spielen auf nachlassende Kräfte und einen nahezu leeren Akku zurückzuführen sind, wiesen Trainer und Spieler weit von sich. „Die Frische ist da, sonst hätten wir nicht bis zum Schluss Nürnberg unter Druck setzen können“, meinte Trainer Friedhelm Funkel. Was allerdings auffällt: Die Fehlerquote ist gegenüber der ersten Saisonphase wieder angestiegen. Die höhere Zahl der Ballverluste im Aufbauspiel ist wohl auch auf eine gewisse Müdigkeit und daher mangelhafte Konzentration zurückzuführen. So konnten die Spieler auch nicht jedes Mal wieder in größerer Zahl wieder hinter dem Ball sein. Die Folge: Zwei Tore aus Kontersituationen.