Fortuna Düsseldorf Nürnberg zu clever für Fortuna

Wieder liegt das Team von Trainer Funkel früh zurück. Danach fehlen der Biss und das Glück, das Spiel zu drehen. Am Ende heißt es 0:2.

Foto: Christof Wolff

Düsseldorf. Bei den Zweitliga-Fußballern von Fortuna Düsseldorf ist ein wenig die Luft raus. Während der gestrigen 0:2 (0:1)-Niederlage gegen den 1. FC Nürnberg wirkte es so, als fehle die letzte Frische — und als warteten alle Spieler von Friedhelm Funkel nach diesem bewegten Jahr auf den Beginn der Winterpause.

Wieder hatte der Gast in der Anfangsphase die Vorteile auf seiner Seite. Das frühe 0:1, als Julian Koch seinen Gegenspieler Guido Burgstaller laufen ließ, spielte den Gästen in die Karten und erschwerte die Aufgabe für die Fortuna, die erneut ohne den erkrankten Adam Bodzek antreten musste. Nur selten brachten die Platzherren die Defensive des Clubs in Gefahr. Entweder spielte die Fortuna über den linken Flügel und sorgte mit den Flankenläufen von Lukas Schmitz für Unruhe, oder wenn es schnell ging und Ihlas Bebou seine Antrittsschnelligkeit ausspielen konnte.

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In der 25. Minute sorgte der Togolese für erste Aufregung auf den Rängen, als er allein in den Strafraum der Nürnberger stürmte und nur noch abschließen musste. Allerdings wurde er leicht von Bulthuis behindert und trat beim Schussversuch in den Boden. Trotz der Proteste der Fortunen wollte Schiedsrichter Rene Rhode von einem Strafstoß nichts wissen — was wohl auch die richtige Entscheidung war.

Die Nürnberger hatten in der Folge wenig Mühe, die Gastgeber von ihrem Tor fernzuhalten, weil das Funkel-Team nicht schnell und entschlossen genug kombinierte. Dennoch hatte die Fortuna noch eine sehr gute Möglichkeit: Nach einem Foul am besten Fortunen, Marcel Sobottka, schoss Kaan Ayhan den fälligen Freistoß (42.), der Ball landete vor den Füßen von Axel Bellinghausen, der diesen aber nicht im Tor unterbringen konnte, weil sich erneut Bulthuis in den Schuss warf.

Dass die Nürnberger Abwehr (28 Gegentore) alles andere als sattelfest ist, zeigte sich auch nach dem Wechsel. Mit ein wenig mehr Konzentration, Ruhe und Zusammenspiel hätte es schnell 1:1 heißen können. Auch weil sich der „Club“ weit zurückzog und nur noch auf Konter setzte. Bebou hatte es dann nach 58 Minuten auf dem Fuß, den inzwischen verdienten Ausgleich zu erzielen. Torwart Kirschbaum musste aber noch nicht mal reagieren und konnte dem Ball nicht mehr ausweichen.

Funkel verstärkte daraufhin die Offensive mit der Hereinnahme von Özkan Yildirim und später durch Arianit Ferati. Doch das, was gemeinhin als Durchschlagskraft bezeichnet wird, war gegen einen durchaus verwundbaren Gegner nicht zu sehen. Zudem schienen trotz des Engagements der Biss und der Glauben an einen möglichen Punktgewinn zu fehlen. Und wenn dann mal ein Spielzug der Fortunen gelang, fehlte es an Präzision und Glück, dass auch mal ein Schuss nicht in der vielbeinigen Abwehr der Nürnberger hängen blieb. Besser machten es die Gäste, die nach 66 Minuten durch Tim Matav auf 2:0 erhöhten. Danach waren die Nürnberger clever und erfahren genug, um den Sieg über die Zeit zu bringen.

Fast wäre das Spiel noch ganz übel für die Fortuna geendet. Aber Kaan Ayhan hatte das Glück, für seine unbedachte Aktion an der Seitenlinie fünf Minuten vor Schluss nur die fünfte Gelbe Karte und keinen Platzverweis zu erhalten.