Namensgeber: Allianz sponsert Frauen-Bundesliga
Mannheim (dpa) - Der Deutsche Fußball-Bund hat erstmals in seiner 114-jährigen Geschichte die Namensrechte an einer Spielklasse vergeben. Ab Sommer wird für fünf Jahre in der Allianz Frauen-Bundesliga gespielt.
„Diese Vereinbarung ist ein Meilenstein in der Entwicklung des Frauenfußballs und insbesondere der Frauen-Bundesliga“, sagte DFB-Präsident Wolfgang Niersbach bei der Vertragsunterzeichnung in Mannheim. „Das Geld fließt nahezu ausschließlich in die Kassen der Clubs, die damit ihren Spielbetrieb künftig weiterentwickeln können“, sagte Niersbach. Finanzielle Details nannte er nicht.
Dem Frauenfußball in Deutschland soll der Deal einen weiteren Schub verleihen. „Es ist viel mehr als nur Geld. Wenn solch ein Weltkonzern sagt, wir bekennen uns zum Frauenfußball, ist das ein starkes Signal, wie man es sich besser nicht wünschen kann“, verdeutlichte Niersbach die Bedeutung.
1974 wurde der erste deutsche Meister ermittelt, 1990 die Bundesliga mit damals zwei Staffeln eingeführt. Seit 1997 spielen zwölf Vereine im eingleisigen Oberhaus den Titelträger aus. „Die Bundesliga kann sehr stolz sein. Sie ist die beste Liga der Welt“, erklärte DFB-Direktorin Steffi Jones.
Siegfried Dietrich, Manager des siebenmaligen Meisters 1. FFC Frankfurt, sprach von einem „Quantensprung“ für die Vereine, die sich nun wirtschaftlich besser aufstellen könnten. Auch Niersbach hofft auf eine Weiterentwicklung. „Ich denke, die Liga wird einen weiteren großen Schritt nach vorne tun. Denn der Vertrag hilft sportlich und wirtschaftlich. Es ist ja kein Geheimnis, dass die Vereine finanziell nicht auf Rosen gebettet sind“, sagte der DFB-Boss.
Für ihn sei es durchaus denkbar, dass auch andere Ligen unter dem Dach künftig einen Namenssponsor erhalten. Voraussetzung sei allerdings immer eine langfristige Zusammenarbeit mit potenziellen Partnern. „Der DFB hat einen Schritt getan, den er noch nie gemacht hat - nämlich das Namensrecht einem Partner zu übertragen. Wir hätten es aber nicht getan, wenn es nur ein kurzfristiges Engagement gewesen wäre“, sagte Niersbach.